Heute Morgen herrschten an 207 Orten in der Tschechischen Republik Überschwemmungen. Vier von ihnen hatten einen extremen Hochwasserstand – an der Chrudimka in Nemošice (Nemoschitz) in der Region Pardubitz und in der Mährisch-Schlesischen Region an der Oppa (Opava) in Děhylov (Dielhau) und Opava (Troppau) und an der Oder im Ostrauer Stadtteil Schönbrunn (Ostrava-Svinov). Meteorologen verzeichneten an diesen Orten den höchsten Wasserzufluss seit 50 Jahren. Dies geht aus Informationen des Tschechischen Hydrometerologischen Instituts hervor. Die Zahl der Haushalte ohne Strom in Tschechien ist am 15. September leicht auf 118.000 (-17.000) gesunken.
Hochwassersituation in der Stadt Opava
Video: YouTube/Petr Večeřa
Meteorologen erwarten in den folgenden Stunden aufgrund des Zuflusses auch einen Anstieg des Pegels der Morava unterhalb von Moravičany und des Pegels des Mittel- und Unterlaufs der Elbe unterhalb von Němčice. In allen Fällen werden die Ströme die Überschwemmungsstufe drei überschreiten, wobei kleinere Ströme Flüsse am 18. September ihren Höhepunkt erreichen werden, erklärten die Meteorologen am 16. September um 8.30 morgens. "Morgen (17.9., Anm.) zur gleichen Zeit sollte die starke Niederschlagsepisode enden", fügten sie hinzu.
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Region Südböhmen
Im Süden Böhmens gilt - Stand: 16.9. morgens - an 13 Orten weiterhin der höchste dritte Hochwasserstand. An der Lainsitz (Lužnice) und ihrem Nebenfluss Nežárka (Naser) steigt der Pegel weiterhin langsam an. An anderen Bächen stagniert das Wasser meist oder fällt leicht ab. Die Flut an der Lužnice erreichte den Rosenberg-Weiher (Rožmberk), den größten angelegten Teich Tschechiens. Die Třeboň-Fischerei hat in den letzten Tagen Kapazitäten geschaffen, um darin bis zu zehn Millionen Kubikmeter Wasser aufzufangen. Veselí nad Lužnicí (Wesseli a. d. Lainsitz) im Bezirk Tábor liegt unter dem Teich, und bei einer Verschärfung der Lage wird je nach Entwicklung der Lage über die mögliche Evakuierung eines Teils der Stadt entschieden. Der Pegel der Lužnice in Veselí, wo es auch einen Zusammenfluss mit dem Fluss Nežárka gibt, könnte auf den Pegel von mehr als fünfzig Jahren Wasserstand ansteigen.
Der Fluss Malše (Maltsch) stagniert bzw. sinkt langsam. Seit 14.9. werden 150 Kubikmeter Wasser pro Sekunde aus dem am Fluss gelegenen Stausee Římov abgelassen. Die Malše in den Bezirken Český Krumlov (Krumau) und České Budějovice (Budweis) bleibt an fünf Orten in der dritten Hochwasserstufe. Eine ähnliche Situation gibt es auch an der Blanice (Flanitz) im Bezirk Prachatice (Prachatitz), wo das Wasser ebenfalls langsam zurückgeht. Dennoch gilt auch dort und an zwei Orten weiterhin die höchste Hochwasserwarnung. Nach der Prognose der Meteorologen soll es am 16.9. im Süden Böhmens regnen. Im Böhmerwald wird es voraussichtlich zu stärkeren Niederschlägen kommen.
Region Südmähren
An den Flüssen in der Region Südmähren gilt an mehr als einem Dutzend Orten noch immer die dritte Hochwasserstufe, also die Gefährdungsstufe. Nach Angaben auf den Websites des Tschechischen Hydrometeorologischen Instituts und Gemeinden des Morava (March)-Einzugsgebiets erreichte das Hochwasser am 16.9. früh auch Lanžhot (Landshut in Mähren) im Bezirk Břeclav (Lundenburg). Die Folgen des schlechten Wetters schränken den Bahn- und Busverkehr mancherorts immer noch ein, wovon vor allem der nördliche Teil der Region, aber auch Znojmo/Znaim und Hodonín/Göding betroffen sind. Der Pegel der Morava in Lanžhot überschritt am Morgen die 5,3-Meter-Marke, während der Fluss erst vor wenigen Tagen die Trockengrenze erreichte. Die Morava in Strážnice/Straßnitz in der Region Hodonín befindet sich ebenfalls in der dritten Hochwasserstufe. Der Wasserstand überstieg hier über Nacht die Grenze von sieben Metern und näherte sich der extremen Hochwassergrenze. Das Wasser geht jedoch langsam zu zurück. Es gilt jedoch, zumindest im Laufe des heutigen Tages noch die dritte Hochwasserstufe.
Auf der dritten Warnstufe befinden sich auch die Ortschaften entlang der gesamten Dyje (Thaya), beginnend in Podhradí/Freistein über Znojmo/Znaim und endend in Břeclav-Ladná (Lundenburg-Rampersdorf). Auch in Podhradí sinkt der Pegel der Thaya, am Sonntag herrschte dort extreme Gefahr, der Pegel erreichte dort fast 4,5 Meter. Vor ein paar Tagen waren es noch etwa 30 Zentimeter. Derzeit steigt die Thaya nahe Hrabětice/Grafendorf, wo die dritte Hochwasserstufe zu gelten beginnt, die Strömung sollte jedoch keine extremen Überschwemmungen auslösen.
Die dritte Hochwasseraktivitätsstufe gilt weiterhin für die Svratka/Schwarzawa in Židlochovice/Groß Seelowitz, aber auch dort beginnt der Wasserstand bereits zu sinken. Dies gilt auch für Bílovice nad Svitavou/Bilowitz. Auf der dritten Stufe liegen noch die Malá Haná am Opatovice-Stausee, die Jevišovka in Plaveč/Platsch oder die Bělá unterhalb der Boskovice-Talsperre. Die Folgen des schlechten Wetters schränken mancherorts immer noch den Bahn- und Busverkehr ein. Dies betrifft vor allem den nördlichen Teil der Region, zum Beispiel das Gebiet um Adamov/Adamsthal oder Boskovice/Boskowitz, aber auch die Region um Znojmo, die Region Podhradí oder dad Gebiet um Hodonín und das Umland von Region Velké nad Veličkou/Welka.
Die rechtzeitige Freugabe des Frainer Staudammes wird Znojmo/Znaim und andere Gemeinden wahrscheinlich verschonen
Die erhebliche und rechtzeitige Absenkung des Staudamms Frain (Vranovská přehrada) hat die Gemeinden unterhalb des Staudamms bisher vor größeren Schäden und Bedrohungen geschützt. In Znojmo und Vranov nad Dyjí/Frain ist man immer noch wachsam. Man hofft jedoch, dass die verbleibende Kapazität des Staudamms ausreicht, um nicht mehr als 220 Kubikmeter Wasser pro Sekunde freizusetzen, und das Wasser nur in den Gärten und Kellern der Häuser in Flussnähe verbleibt. Dies teilten der Bürgermeister von Znojmo, František Koudela (ODS), und der Bürgermeister von Vranov, Lubomír Vedra, der Nachrichtenagentur ČTK mit.
Region Königgrätz
Der Pegel der Elbe unterhalb der Mündung der Orlice in Hradec KrálovéKöniggrätz überschritt am 16.9. um 05:00 Uhr den Pegel der dritten Hochwasserstufe. Am Morgen herrschte an sieben weiteren Orten in der Region die dritte Hochwasserstufe, also Gefahr. Dies geht aus den Daten der Firma Povodí Elbe hervor. Nach 05:00 Uhr stieg der Pegel der Elbe in Königgrätz auf 354 Zentimeter, die Grenze der dritten Stufe liegt bei 350 Zentimetern. Bevor am Wochenende heftige Regenfälle eintrafen, lag der Pegel der Elbe bei rund einem halben Meter. In der Nacht regnete es in der Region, am meisten im Riesengebirge, wo die Niederschlagsmenge zwischen 15 und 45 Liter Wasser pro Quadratmeter betrug. Im Riesengebirge waren es bis zu zehn Liter Wasser pro Kubikmeter. "In den oberen Abschnitten der das Riesengebirge entwässernden Bäche, und auch auf der Stěnava ist wieder ein leichter Anstieg der Abflüsse zu verzeichnen. Im übrigen Gebiet sind die Abflüsse im oberen und mittleren Abschnitt der Bäche rückläufig", sagte Jiří Petr, Leiter der Leitstelle des Flussgebiets Elbe, im Morgenbericht. Am 16.9. soll es im Elbbeckengebiet bis zu 15 Liter Wasser pro Quadratmeter regnen. "In Gebieten mit gesättigtem Becken kann es zu einem vorübergehenden Stopp des Rückgangs der Durchflussraten oder zu Schwankungen der Durchflussrate kommen", erklärte Petr.
Größere Schwankungen des Wasserstands in der Region würden die Tichá Orlice/Stille Adler beunruhigen. Der Fluss Stěnava/Steine in Meziměstí/Halbstadt und in Otovice/Ottendorf bei Broumov/Braunau im Bezirk Náchod haben am Montag, dem 16.9. morgens die dritte Hochwasserstufe überschritten, am Sonntag galt bis 18:00 Uhr eine extreme Hochwasserstufe. Die Hochwassersituation in Broumov ist die schlimmste in der Region Königgrätz. Der Fluss Stěnava hat bei Broumov Teile von Dörfern und Städten überflutet, auch Teile von der Stadt selbst.
Am 16.9. morgens galt die Hochwassergefahr auch am Fluss Metuje/Mettau in Krčín/Rotwald im Bezirk Náchod, am Fluss Tichá Orlice in Čermná nad Orlicí/Tschermna a.d. Adler und am Fluss Orlice/Adler in Týniště nad Orlicí/Tinischt a.d. Adler.
An der Elbe liegt die dritte Hochwasserstufe unterhalb der Talsperre Les Království und in Stanovice/Stangendorf.
Die Überschwemmungen und die Folgen der Regenfälle und starken Winde am Morgen erschwerten auch den Eisenbahnverkehr im Raum Broumov, der am stärksten von den Überschwemmungen in der Region betroffen war. Die Bahnstrecke Meziměstí - Broumov war am Morgen des 16.9. außer Betrieb, der Transport wurde durch einen alternativen Busdienst sichergestellt, so die Informationen auf der Website der Tschechischen Bahnen (ČD).
Region Mittelböhmen
In der Mittelböhmischen Region gilt an drei Stellen die dritte Hochwasserstufe, nämlich an der Elbe in Mělník/Melnik, an der Sázava/Sasau in Kácov/Katzow im Bezirk Kutná Hora/Kuttenberg und seit dem Morgen auch für den Fluss Sázava in Nespeky/Dnespek im Bezirk Benešov/Beneschau. Der Pegel der Sázava in Zruč nad Sázavou/Srutsch a.s. Sasau steigt weiter an. Die Elbe in Kostelec nad Labem/Elbekosteletz befindet sich weiterhin auf der zweiten Stufe in der Region, der Flusspegel steht dort kurz vor dem Erreichen der dritten Warnstufe. Die Sázava in Zruč und die Doubrava in Žleby/Schleb haben immer noch Stufe zwei.
Region Mährisch-Schlesien
An der Opava/Oppa in Opava/Troppau und an der Odra/Oder in Ostrava-Svinov/Ostrau-Schönbrunn kommt es weiterhin zu extremen Überschwemmungen. An sechs weiteren Orten in der Mährisch-Schlesischen Region gilt die dritte Hochwasserstufe.
Die Lage in der Region entspannt sich nach den starken Regenfällen vom 14.9. und dem Überlaufen der Flüsse langsam, die Pegel sinken meist. Allerdings hat es in der Region über Nacht erneut zu regnen begonnen, und die Meteorologen sagen bis zum Nachmittag gelegentliche Regenfälle oder Schauer voraus. "Die Pegel der Wasserläufe werden gegen Morgen und im Laufe des Montags weiter sinken. Die zu erwartenden Regenfälle werden zu Schwankungen der Pegelstände führen", so die Meteorologen.
Die dritte Hochwasserstufe gilt an der Sezina in Bravantice/Brosdorf im Bezirk Nový Jičín/Neutitschein, an der Opava in Krnov/Jägerndorf und im Stadtteilk Držkovice/Dirschkowitz von Opava, an der Krasovka in Brantice/Bransdorf in der Region Bruntál, an der Odra in Bohumín in der Region Karviná und an der Polančice im Ostrauer Stadtteil Polanka nad Odrou. Die Opava, die die Städte Krnov und Opava überschwemmte, hat dort bereits ihren Scheitelpunkt erreicht, aber der extrem hohe Pegelstand hält sich noch jenseits des Zusammenflusses von Opava und Oder in Ostrau. Von dort aus hat das Hochwasser Bohumín/Oderberg erreicht.
Eine Reihe von Straßen in der Region sind immer noch überflutet, darunter die Autobahn D1 in Ostrau oder ein Teil der Rudná-Schnellstraße, die wie die I/11 zu den meistbefahrenen Straßen der Region gehört. Auf einer Reihe von Strecken fahren keine Züge, so zum Beispiel auf der Haupteisenbahnstrecke zwischen Olmütz, Přerov/Prerau und Ostrava, wo sie eine ganze Woche lang nicht verkehren werden.
Auch im städtischen Verkehr gibt es Probleme. In Ostrau wird eine Reihe von Linien umgeleitet, in einigen Abschnitten wurden beispielsweise Straßenbahnen durch Busse ersetzt. Allerdings können die Busse einige Orte nicht erreichen. Die Stadt hat die Einwohner aufgefordert, Fahrten zu vermeiden. In der Regionshauptstadt gibt es zahlreiche Sperrungen wichtiger Verkehrsadern. Auf den Umleitungsstrecken bilden sich Staus, was die Rettungsarbeiten erschweren kann.
Region Olmütz
Das Wasser des angeschwollenen Flusses Morava überflutete am Sonntagabend mehrere Straßen in Litovel/Littau. Die Feuerwehr evakuierte und rettete Bewohner in einigen Stadtteilen. Die Straßen in der Stadt sind überflutet. "Wir bitten Autofahrer, die in Richtung Litovel unterwegs sind, Litovel zu meiden. Litovel ist derzeit von allen Seiten unpassierbar. Teile der Straßen Palackého, Dukelská und Žerotínova sind überflutet. Das Wasser steigt weiter an. Wir bitten die Autofahrer, die es nicht geschafft haben, Litovel zu verlassen, nicht zu versuchen, durch die überfluteten Gebiete zu fahren. Sollten sie stecken bleiben, würden sie eine Straßensperre bilden und das schwere Gerät des integrierten Rettungssystems könnte nicht durchfahren", teilte die Stadtpolizei am Morgen des 16.9. in den sozialen Medien mit. Der Pegel des Flusses Morava in Moravičany/Morawitschan erreichte am 15.9. vor Mitternacht einen Höchststand von 441 Zentimetern und begann dann zu sinken. Im Laufe des Vormittags lag er bei 417 Zentimetern. Der dritte Hochwasserpegel in Moravičany liegt bei 300 Zentimetern und der Extrempegel bei 454 Zentimetern. Der Bürgermeister von Litovel, Viktor Kohout, wies in den sozialen Medien darauf hin, dass die knapp 10.000 Einwohner zählende Stadt noch nicht gewonnen hat, da der Fluss Trebůvka/Mährische Triebe unterhalb des Messfühlers in Moravičany in die Morava fließt. "Von Moravičany aus braucht es etwa acht Stunden bis hierher. Der Höhepunkt ist auf 14:00 Uhr verschoben", sagte Kohout.
Der Pegel des Flusses Morava im Olomützer Stadtteil Nové Sady/Neustift Stand 16.9. morgens bei 291 Zentimetern, wobei die zweite Stufe ab 290 Zentimetern ausgerufen wird. Es wird erwartet, dass er am Morden des 17.9. den Pegel der Stufe 3 überschreitet. Auch für das nahe gelegene Troubky/Röhren, wo am 15.9. eine Evakuierung angeordnet wurde, hat sich die Prognose verbessert. Der Durchfluss der Bečva/Betschwa ist geringer als erwartet, das Wasser hat seinen Höchststand bereits erreicht.
Die dritte Hochwasserstufe gilt heute Morgen an 12 Orten in der Region Olmütz. Das tschechische Hydrologische Amt meldet, dass in Mikulovice/Niklasdorf im Bezirk Jeseník/Freiwaldau und in Jindřichov/Heinrichsthal im Bezirk Šumperk/Mährisch Schönberg weiterhin die extreme Hochwasserstufe gilt.
Hochlandregion/Vysočina
Die dritte Hochwasserstufe gilt in Vysočina nur an drei Stellen des Flusses Sázava/Sasau. Ihr Pegel steigt allerdings nicht mehr an. Auch die Pegel der anderen Flüsse sind über Nacht gesunken. Am Sonntagnachmittag galt der Ausnahmezustand für sieben Flüsse in der Region. Wegen des Hochwassers wurde der Zugverkehr an mehreren Orten eingestellt, auch auf einigen Straßen gibt es Einschränkungen.
Der Pegel der Sázava in Světlá nad Sázavou/Swietla ob der Sasau überschritt am Abend des 15.9. die dritte Stufe. In Chlístov/Chlistau lag er seit dem Nachmittag vom 15.9. auf der dritten Stufe und erreichte gegen Mitternacht seinen Höchststand. Nach der Modellvorhersage sollte er heute Nachmittag auf die zweite Hochwasserstufe sinken. In Pohledské Dvořáky ist die Sázava seit Sonntagabend rückläufig.
Die Züge zwischen Pelhřimov/Pikgram und Horní Cerekví/Ober Zerekwe sowie zwischen Batelov/Battelau und Kostelc u Jihlavy/Wolframs verkehren wegen Hochwassers nicht. Nach Angaben der ČD ist auch der Betrieb der Fernverkehrsverbindungen zwischen Brünn und Iglau (Jihlava) eingeschränkt.
In Bítovčice/Ober Bitowschitz im Bezirk Jihlava/Iglau wird es am 16.9. keinen Busverkehr geben und die Kinder können nicht zur Grundschule in Luki nad Jihlavou/Wiese a.d. Igel gelangen. In Bítovčice hat das Wasser am Wochenende einen Teil des Dorfes vollständig abgeschnitten, und das Überqueren der Fußgängerbrücke, die vorübergehend eine abgerissene Straßenbrücke ersetzt hat, ist bis auf Weiteres verboten, wie die Gemeinde auf ihrer Website mitteilte.
In der Nacht war es im Hochland viel ruhiger als in den Tagen zuvor, es regnete teilweise überhaupt nicht. Auch der Wind, der die Feuerwehr gezwungen hatte, zahlreiche Bäume und Äste zu entfernen, die in den Tagen zuvor auf die Straßen gestürzt waren, hatte nachgelassen. Von 20:00 Uhr am 15.9. bis am Morgen des 16.9. hatten die Feuerwehrleute im Hochland nur vier Einsätze. An drei Stellen haben sie Bäume beseitigt und einmal den Wasserstand kontrolliert, sagte ihre Sprecherin Petra Musilová.
Im Laufe des Tages wird es vor allem im Westen des Hochlands regnen, mit Niederschlagssummen von 20 bis 30 Litern pro Quadratmeter. Die Temperaturen werden 12 bis 15 Grad Celsius erreichen. Der Wind wird mit Böen von über 50 Stundenkilometern wehen.
Region Pardubitz
In der Region Pardubice/Pardubitz hatten die Flüsse am 16.9. um 8:00 Uhr an acht Stellen den höchsten Hochwasserstand. An den Orten, an denen die Überschwemmungen am schlimmsten sind, steigt das Wasser nicht mehr oder es sinkt. Im Umland von Chrudim zum Beispiel ist das Wasser bei Novohradec gesunken und stagniert in Úhřetice. Eine Ausnahme bildet die Chrudimka in Nemošice/Nemoschitz.
Nach Angaben des Bürgermeisters von Chrudim, František Pilný (ANO), der Vorsitzender der Hochwasserkommission der Gemeinde mit erweitertem Zuständigkeitsbereich ist, hat die Hochwasserwelle, die am 15.9. eintraf, flussabwärts von Hrochov Týnec/Hrochow-Teinitz keine größeren Schäden verursacht. Rund 200 Menschen mussten am Sonntag in Luži, das durch das Hochwasser der Novohradka, wo der Pegelstand sein Jahrhundert-Hoch überschritt, bedroht war, und weitere im nahe gelegenen Lozice/Lositz evakuiert werden. In Čankovice/Tschankowitz brach ein Hochwasserschutzdamm, und der untere Teil des Dorfes wurde in kurzer Zeit überflutet. Einige Bewohner mussten mit Booten evakuiert werden. In Chroustovice stand der Ortsteil Závodí unter Wasser.
Nach Angaben der Sprecherin der Regionalpolizei, Markéta Janovská, trat der Fluss in Nemošice/Nemoschitz, einem Ortsteil von Pardubitz, in einigen Straßen über die Ufer. Polizeibeamte und Feuerwehrleute bitten die Anwohner, ihr Eigentum zu sichern und ihre Autos neu zu parken. Laut Alexandra Tušlová vom Büro der Stadtregierung haben die Häuser in den betroffenen Gebieten überflutete Keller und die Feuerwehr hat Sandsäcke an den Ort des Geschehens gebracht.
Autofahrer müssen bei ihrer Reiseplanung die überfluteten Straßen zweiter und dritter Klasse berücksichtigen, von denen es etwa 40 gibt. Die Staatsstraße 1/17 Hrochův Týnec - Čankovice ist bereits mit Vorsicht befahrbar. Unter anderem wegen des überschwemmten Flusses Chrudimka in Pardubitz hat der örtliche Bezirk sowohl die Behelfsstege, als auch die im Bau befindlichen Brücken gesperrt. Die Menschen sollten auch vermeiden, überschwemmte Orte aufzusuchen.
Nach Angaben des Einzugsgebiets der Elbe wird der Regen im Laufe des Tages anhalten, so dass der Rückgang des Wassers vorübergehend aufhören könne. In Gebieten mit einem gesättigten Einzugsgebiet, insbesondere in den Einzugsgebieten von Novohradka und Tichá Orlice, können die Schwankungen stärker ausfallen.
Region Aussig
Der Pegel der Elbe in der Region Aussig hat die Hochwasserstufe 3 erreicht und steigt weiter an. Die Wasserwirtschaft rechnet am Mittwoch mit einem Höchststand. Hochwasserschutzwände sollen verhindern, dass das Wasser in den Städten überläuft; in Aussig werden die Feuerwehren weitere errichten. Die Vorhersage hat sich im Vergleich zu früheren Prognosen leicht verbessert. Die Haushalte in der Region sind immer noch grißteils ohne Strom, weil Bäume auf Stromleitungen gestürzt sind. Die regionalen Feuerwehren rückten am Wochenende zu 928 wetterbedingten Einsätzen aus. "Wir haben hauptsächlich umgestürzte Bäume beseitigt, Abstellgleise abgerissen, beim Bau von Hochwasserschutzwänden geholfen und die Pegelstände von Flüssen und Bächen überwacht. Wir erwarten die Hauptlast im Laufe des Dienstags und Mittwochs", teilten die Feuerwehrleute im Netz X mit.
In der Region Aussig sind etwa 5.900 Haushalte ohne Strom. Weitere Hochspannungsstörungen traten am 16.9. morgens in Horní Jiřetín/Ober Georgenthal im bezirk Most/Brüx und in Bílina/Billin im Bezirk Teplice/Teplitz auf, sagte die Sprecherin der ČEZ-Gruppe, Soňa Holingerová, gegenüber ČTK. "Unsere Techniker sind vor Ort und arbeiten an der Beseitigung der Störungen", sagte sie. In Nordböhmen ist es zwar windstill, aber aufgrund des aufgeweichten Bodens können Bäume umstürzen.
In der Regionshauptstadt wird ein Pegelstand von 765 Zentimetern vorhergesagt, etwa 30 Zentimeter niedriger als ursprünglich erwartet. Der Stadtteil Střekov/Schreckenstein ist durch mobile Mauern geschützt, ebenso das Stadtzentrum. Dadurch ist jedoch die Durchfahrt durch die Stadt erheblich eingeschränkt. Der gesamte Verkehr aus Střekov wird über die Marienbrücke nach Krásná Březno/Schönpriesen geleitet, und das Rathaus rechnet damit, dass sich Staus bilden können.
Die Straße nach Dolní Žleb/Niedergrund a.d. Elbe in der Stadt Děčín/Tetschen und einige Teile des Elbradweges sind überflutet, in Litoměřice/Leitmeritz steht das Wasser der Elbe im Bereich des Sommerschwimmbads. In Děčín und Křešice/Kreschitz wurden von der Freiwilligen Feuerwehr Hochwasserschutzwände errichtet, an anderen Stellen sind Sandsäcke aufgestellt.
In der Region Aussig ist es am 16.9. bewölkt, es regnet und die Temperaturen steigen auf bis zu 19 Grad Celsius, der Wind ist mäßig. Im Einzugsgebiet der Ohře/Eger ist die Lage ruhig, es gibt nirgendwo einen erhöhten Hochwasserstand.
Region Zlín
Die dritte Hochwasserstufe, bliebt am Morgen des 16.9. in der Region Zlín an drei Stellen bestehen. Wie schon am Abend zuvor lag sie an der Morava in Kroměříž/Kremsier und Spytihnev/Spitinau sowie an der Bystřička oberhalb der gleichnamigen Talsperre im Bezirk Vsetín/Wsetin. Nach Angaben des Tschechischen Hydrometeorologischen Instituts (ČHMÚ) gehen die Pegelstände jedoch langsam zurück. Am Sonntagnachmittag (15.9.) befand sich die dritte Stufe an sechs Stellen in der Region, während es am Morgen noch 11 waren.
Am 16.9. um 6 Uhr lag der Pegel der Morava in Kroměříž bei 603 Zentimetern, in Spytihnev bei 624 Zentimetern. Die dritte Hochwasserstufe tritt in beiden überwachten Flussabschnitten in Kraft, wenn sie 600 Zentimeter erreicht. In Kroměříž bleibt die Morava in ihrem Flussbett. Die Probleme in der Stadt und ihrer Umgebung waren in den letzten Tagen durch das Überlaufen kleinerer Bäche verursacht worden. Über Nacht hat sich die Lage beruhigt. Die Pegel der Kotojedka, des Věžeckýs und der Moštěnka/Moschtienka sind gesunken. Den höchsten Hochwasserstand hat nach wie vor der Fluss Morava. "Der Pegel liegt derzeit bei rund sechs Metern, er ist seit Sonntagabend um etwa zehn Zentimeter gesunken. Er sollte sich mindestens bis Montag um Mitternacht stabilisieren, aber danach erwarten wir eine Hochwasserwelle aus dem Fluss Bečva", sagte Tomáš Opatrný (ANO), der Bürgermeister von Kroměříž. Nach Angaben von Vertretern des Rathauses könnte sich die Situation an kleineren Wasserläufen durch starken Regen negativ verändern. "Was das Wasser aus der Bečva betrifft, warten wir auf Daten darüber, wie stark diese Hochwasserwelle sein wird und wie viel Wasser zu uns fließen wird. Wir beobachten die Situation genau", fügte Opatrný hinzu. Die Hochwasserkommission arbeitet mit Daten und Prognosen des Tschechischen Hydrologischen Instituts.
Der Zufluss aus dem Fluss Bečva/Betschwa sollte sich nach den Prognosen der Experten nicht mit der Welle vereinen, die aus dem Oberlauf der Morava in Kroměříž ankommen wird. Die Hochwasserkommission befasst sich jedoch weiterhin mit dem Schutz vor dem großen Wasser. "Sandsäcke sollen die Böschung am Erbendamm verbessern, sie sollen auch am Tor und an der Mauer des Unteren Schlossgartens in der Vejvanovský-Straße auftauchen, damit das Wasser im Unteren Schlossgarten die Vejvanovský-Straße nicht überflutet. Wir sind auch dabei, Geräte zu organisieren, mit denen Bäume von der Straßenbrücke entfernt werden können, die auf der Brücke schwimmen und dort hängen bleiben könnte"“, sagte Jan Vondrášek, Sprecher des Rathauses von Kroměříž. Nach den Prognosen der Hydrologen dürfte der Pegel der Morava in Kroměříž am 17.9. seinen Höchststand erreichen. Am selben Tag wird der Pegel in Spytihnev/Spipinau wahrscheinlich wieder ansteigen, aber nach Angaben des tschechischen hydrologischen Instituts dürfte er nicht so hoch werden wie am Sonntag, als er einen Pegel von fast 670 Zentimetern erreichte.
Die zweite Hochwasserstufe, die einen Notfall bedeutet, wurde am Morgen des 16.9. in der Region Zlín am Fryštácký potok unterhalb der Talsperre in Fryšták/Freistadt im Bezirk Zlín und an der Bystřička unterhalb des Stausees erreicht. Die erste Hochwasserwarnstufe war an keinem der Flüsse und Bäche in der Region in Kraft. Die Wasserstände der Flüsse in der Region Zlín waren am Morgen stabil oder rückläufig.