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Archäologen aus der Tschechischen Republik und der Slowakei haben eine der ältesten Maya-Städte entdeckt

Im vergangenen Jahr entdeckte ein tschechisch-slowakisches Archäologenteam in der Provinz Petén (Guatemala) eine der ältesten Maya-Städte, die fast 3.000 Jahre alt ist. Die Archäologen verwendeten bei der Vorbereitung der Expedition Luftaufnahmen und entdeckten bei den anschließenden Ausgrabungen Paläste, Statuen, Darstellungen von Ritualen, astronomische Observatorien und andere Objekte. Die Funde werden dazu beitragen, ungeklärte und entscheidende Phasen der Maya-Geschichte aufzudecken, erklärten Vertreter der Neuron-Stiftung, die die Expedition finanziell unterstützt hat, der Presse.

3D-Rekonstruktion der endeckten Stadt

Bild: PR/Neuron Foundation 

Die siebenwöchige Expedition wurde vom tschechischen Experten für 3D-Visualisierung von Maya-Zentren, Ladislav Šilhán, und dem Leiter des Zentrums für Mesoamerikastudien an der Comenius-Universität in Bratislava (Pressburg), Milan Kováč, geleitet. Zum Team gehörte auch die tschechische Archäologin Sara Polak, die Geschichte im Zusammenhang mit Technologien der künstlichen Intelligenz erforscht.

Die entdeckte Stadt erstreckte sich über eine Fläche von mehr als sieben Quadratkilometern und blühte nach Angaben der Archäologen zwischen 850 v. Chr. und 150 n. Chr. Sie war rund tausend Jahre lang das Zentrum der Region. Die Archäologen haben die Stadt Yax Balam oder "Erster Jaguar" genannt. Der Jaguar war in der Maya-Kultur ein Symbol der Macht und wird mit der Unterwelt und der Religion in Verbindung gebracht.

"Den Ausgrabungen zufolge ist die Stadt eine der ältesten Maya-Gemeinden überhaupt. Im Laufe der Jahre entwickelte sie sich immer wieder neu, von den Anfängen der Maya-Geschichte über die Entstehung von Königreichen und ersten Stadtstaaten bis hin zum sogenannten Maya-Kollaps, der das Ende der Zivilisation bedeutete", so Kováč.

Die Expedition dokumentierte nicht weniger als sieben große architektonische Bezirke in der entdeckten Stadt Yax Balam und entdeckte und kartierte zwei weitere kleinere Maya-Städte. Dabei kamen künstliche Intelligenz, neuronale Netze und digitale Daten aus LiDAR-Luftaufnahmen zum Einsatz. Die LiDAR-Lasertechnologie dringt bis unter die Oberfläche vor und kann die Beschaffenheit der Oberfläche wiedergeben, wodurch Gebäude, Paläste oder Stadtkomplexe sichtbar werden. Die neuronalen Netze suchen dann mithilfe ausgewählter Algorithmen direkt nach interessanten Objekten, und Feldausgrabungen und archäologische Untersuchungen bestätigen dann die Ergebnisse, so die Forscher über ihren Arbeitsfortschritt.

Derzeit werten Experten die Ergebnisse aus und verarbeiten sie mit dem Ziel, das Leben der Maya-Zivilisation zu rekonstruieren. Daran beteiligt sind auch Spezialisten für die Digitalisierung des kulturellen Erbes von der Tschechischen Technischen Universität (ČVUT) in Prag. "Wir haben die wichtigsten Zentren der entdeckten Stadt Yax Balam digital dokumentiert, die wir nun nach und nach in 3D-Modellen visualisieren. Einige Teile werden weiter erforscht oder mit realistischen 3D-Animationen der Öffentlichkeit präsentiert. Auf diese Weise werden wir einen detaillierten Einblick in das Leben einer der ältesten Zivilisationen der Welt geben", sagte Šilhán.


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