Web Analytics
22 Jun
Budget '24: Wissenschaftsministerin warnt  vor Kürzungen bei Forschung

Wenn die Regierung nicht in Bildung und Forschung investiert, bereitet sie sich selbst Probleme für die Zukunft, sagte die tschechische Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Innovation, Helena Langšádlová (TOP'09). Sie betonte, dass der aktuelle Haushaltsvorschlang erst der Anfang einer politischen Diskusion sein könne. Langšádlová wurde aus aktuellem Anlass vom Nachrichtensender ČT24 für ein Interview ins Studio geladen.

Wissenschaftsministerin Helena Langšádlová

Bild: Twitter/Helena Langšadlová

Das Finanzministerium hat für das kommende Jahr einen Haushalt mit einem Defizit von 235 Milliarden CZK (9,9 Mrd. Euro) vorgeschlagen, wobei die meisten Ministerien ihre Ausgaben im Vergleich zum Vorjahr kürzen sollen. Dagegen lehnen sich immer mehr Regierungsmitglieder auf. Der Vorschlag entspreche nicht der Koalitionsvereinbarung zur Konsolidierung der öffentlichen Finanzen, sagte etwa Regionenminister Ivan Bartoš (Piraten).

In diesem Zusammenhang betonte Langšádlová, dass es zwar wichtig sei, "die Defizite zu reduzieren, aber nicht das zukünftige Wachstum zu verringern". Sie erinnerte an die Empfehlungen des Nationalen Wirtschaftsrates der Regierung (NERV). "Darin heißt es ganz klar, dass unbedingt in Bildung, Wissenschaft und Forschung investiert werden muss. Das hat man in der letzten Krise auch getan, denn wenn die Regierung nicht in diese drei Bereiche investiert, wird das künftige Wirtschaftswachstum untergraben", sagte sie.

Unter Berücksichtigung der Empfehlungen des NERV, der vorschlägt, der Wissenschaft 47,8 Mrd. CZK (2,02 Mrd. Euro) aus dem Haushalt zukommen zu lassen, erwähnte Langšádlová, dass sie weiterhin mit dem Finanzminister und dem Premier verhandeln werde, obwohl sie sich einen höheren Betrag wünschen würde. "Ich bin eine erfahrene Politikerin, eine Realistin und ich lebe in der politischen Realität, ich bin immer bereit zu verhandeln", sagte sie.

Es sei für sie entscheidend, die Prioritäten beizubehalten, mit denen der Haushalt für Wissenschaft und Forschung aufgestellt wurde. "Das ist die Unterstützung von Menschen in der Wissenschaft, die Unterstützung von Spitzenforschung und die Unterstützung des Transfers oder der Valorisierung von Ergebnissen in der Wissenschaft, hier gibt es noch ein großes Potenzial", sagte die Ministerin. "Die Zusammenarbeit zwischen der Wissenschaft und der öffentlichen Verwaltung bei der Gestaltung der öffentlichen Politik muss ebenfalls gestärkt werden", fügte sie hinzu.

Langšádlová wies darauf hin, dass derzeit eine Änderung des Gesetzes über öffentliche Forschungseinrichtungen als Teil des Konsolidierungspakets vorbereitet wird. "Dies wird es den Ministerien ermöglichen, mehr Einfluss auf die Arbeit der von ihnen gegründeten Forschungseinrichtungen zu nehmen".

Ihrer Ansicht noch ist es nicht wünschenswert, dass es in der Tschechischen Republik eine Barriere zwischen Wissenschaftlern und Unternehmen gibt. "Die Zusammenarbeit ist nicht ideal, das weiß ich, und wir unternehmen Schritte, um diese Kooperation zu verbessern." 


Werbung/Inzerce


POWIDL-Newsletter

Politik • Wirtschaft • Sport • Reisetipps • Kultur

Deutschsprachige News aus Tschechien alle 14 Tage kostenlos in Ihrer Mailbox!

Jetzt anmelden

Kommentare
* Die E-Mail-Adresse wird nicht auf der Website veröffentlicht.