Web Analytics
13 Sep
Fiala beriet mit südkoreanischem Premier über Atomkraft, Eisenbahn und die Ukraine

Am 12. September empfing Premier Petr Fiala (ODS) den südkoreanischen Premierminister Han Duck-soo in Prag. Sie erörterten die Zusammenarbeit in den Bereichen Kernenergie, Wissenschaft und Schienenverkehr. Sie besprachen auch die Lage in der Ukraine und die Möglichkeiten einer gemeinsamen Hilfe für das Land, das sich einer russischen Invasion gegenübersieht. Weiters ging es bei dem Treffen auch um die Entwicklungen auf der koreanischen Halbinsel und die mögliche Denuklearisierung der Demokratischen Volksrepublik Nordkorea.

Die beiden Premiers Petr Fiala und Han Duck-soo

Bild: ODS

Zu Beginn der Pressekonferenz nach der Unterredung sagte Fiala unter anderem, dass sich die beiden Länder sehr nahe stünden und er Potenzial für eine weitere Zusammenarbeit sehe. Er hält Südkorea beispielsweise für führend auf dem Gebiet der Robotik oder der künstlichen Intelligenz (KI), wo er Raum für eine Vertiefung der Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern sieht. Er begrüßte das Interesse lokaler Unternehmen am Bau von Hochgeschwindigkeits-Eisenbahnstrecken in der Tschechischen Republik oder am Bau einer Fabrik für Batterien für Elektroautos. Er sieht dieses Projekt als einen Gewinn für die Automobilindustrie.

"Selbst im Zusammenhang mit dem Beginn des Lithiumabbaus in Cínovec würde es uns ermöglichen, die gesamte Kette von der Gewinnung dieses Minerals bis zur Produktion von Elektroautos aufzubauen", so Fiala. "Wir haben die Einrichtung einer tschechisch-koreanischen Arbeitsgruppe unterstützt, die sich auf einen effektiven Technologietransfer und den gegenseitigen Erfahrungsaustausch konzentrieren soll", fügte er mit Blick auf den Bau einer Hochgeschwindigkeitseisenbahn im Land hinzu.

Nach dem Treffen mit Fiala erklärte Han Duck-soo, dass beide Länder ihre ernste Besorgnis über die anhaltenden nordkoreanischen Provokationen zum Ausdruck brachten. "Eine starke Reaktion der internationalen Gemeinschaft ist notwendig", sagte er. Die beiden Länder sind sich auch darin einig, dass eine vollständige Denuklearisierung Nordkoreas notwendig ist.

Die beiden Premiers erörterten auch die laufende russische Militärinvasion in der Ukraine. "Wir haben unsere Besorgnis über die Verlängerung dieses Krieges und die Verschlechterung der humanitären Lage zum Ausdruck gebracht. Wir kamen überein, uns aktiv an den Bemühungen der internationalen Gemeinschaft zur Beendigung des Konflikts, zur Schaffung von Frieden und zum Wiederaufbau nach dem Krieg zu beteiligen", fügte der südkoreanische Premierminister hinzu.

Südkorea hat großes Interesse am Auftrag zum Ausbau des AKW Dukovany

Das südkoreanische Unternehmen KHNP ist unter den Bietern für den Bau eines neuen Blocks im Kernkraftwerk Dukovany (Dukowan). Das französische Unternehmen EDF und das nordamerikanische Unternehmen Westinghouse haben sich ebenfalls um den Bau beworben. Im Frühjahr forderte die Betreibergesellschaft ČEZ, dessen Mehrheitseigentümer der Staat ist, alle drei Bieter auf, bis Mitte September endgültige Angebote abzugeben.

Südkorea ist einer der größten außereuropäischen Handelspartner der Tschechischen Republik und steht nach China und den Vereinigten Staaten an dritter Stelle. Es bietet Chancen für tschechische Unternehmen, insbesondere in den Bereichen Information, Telekommunikation und digitale Technologien.


Werbung/Inzerce


POWIDL-Newsletter

Politik • Wirtschaft • Sport • Reisetipps • Kultur

Deutschsprachige News aus Tschechien alle 14 Tage kostenlos in Ihrer Mailbox!

Jetzt anmelden

Kommentare
* Die E-Mail-Adresse wird nicht auf der Website veröffentlicht.