Die tschechische Regierung hat die Mission des Astronauten Aleš Svoboda zur Internationalen Raumstation (ISS) genehmigt. Die Kosten in Höhe von 2 Milliarden CZK (80 Mio. Euro) werden auf drei Jahre verteilt. Das teilte das Verkehrsministerium am 22. Mai in einer Pressemitteilung mit. Dem Ministerium zufolge wird sich die Investition um ein Vielfaches amortisieren, da "die Mission zur Stärkung der tschechischen Wirtschaft, Wissenschaft und Bildung führen" werde. Das Ministerium geht davon aus, dass Svobodas Mission Ende 2027 und Anfang 2028 stattfinden wird. 14 Forschungsexperimente hat es zuvor für die Mission ausgewählt.
Internationale Weltraumstation ISS
Bild: 123site/GettyImages
Die Regierung hat die Weltraummission als einen wichtigen Schritt für die Entwicklung des Landes in mehreren Bereichen befürwortet. Nach Angaben des Verkehrsministeriums kann die Mission den Wandel der tschechischen Wirtschaft hin zu Innovation und Produkten mit hohem Mehrwert unterstützen, die Wettbewerbsfähigkeit tschechischer Unternehmen steigern und Schüler für technische und wissenschaftliche Studiengänge begeistern. "Die Mission des tschechischen Astronauten, Major Ales Svoboda, ist nicht nur eine symbolische Geste. Sie ist ein konkreter Schritt zur Stärkung der tschechischen Industrie und Wissenschaft", sagte Verkehrsminister Martin Kupka (ODS), in dessen Ressort auch die Raumfahrtaktivitäten fallen.
Nach Angaben des Ministeriums rentiert sich eine Investition in die Raumfahrt im Durchschnitt bis zu achtmal. "Jede Krone, die in das Raumfahrtprogramm investiert wird, kommt durch Innovation, neue Technologien und Inspiration für die junge Generation um ein Vielfaches zurück", sagte Kupka.
"Die Raumfahrt ist nicht nur ein wahr gewordener Traum, sondern eine Verpflichtung - um der Wissenschaft zu helfen, die junge Generation zu inspirieren und zu zeigen, was wir erreichen können, wenn wir unsere Kräfte in Wissenschaft, Industrie und Bildung bündeln“, sagte Svoboda, ein Pilot der tschechischen Luftstreitkräfte. Laut Václav Kobera, Direktor der Abteilung für Raumfahrtaktivitäten und neue Technologien des Ministeriums, ist der Wert der Mission für die Bildung unschätzbar. "Das Interesse an technischen Bereichen, das Interesse an der Wissenschaft, das Interesse an einem Studium - das sind absolut wichtige Vorteile für unsere Zukunft. Wir wissen, dass es uns an Ingenieuren mangelt, dass wir künftige Wissenschaftler brauchen, die die Möglichkeit haben, in der internationalen Spitzenforschung zu arbeiten und Fähigkeiten zu entwickeln, die es ihnen ermöglichen, die Welt zu verändern", sagte er.
Das Ministerium gab Ende April bekannt, dass es 14 Experimente für die ESA-Mission ausgewählt hat. Einige davon wird Svoboda durchführen, andere könnten schon vor Beginn seiner Mission Ende 2027 beginnen: "Das am besten bewertete Experiment war ein Dosimeter im Stil einer Armbanduhr, das die Sicherheit der Astronauten verbessern wird, indem es die Exposition gegenüber ionisierender Strahlung genau überwacht und wertvolle Daten für künftige Weltraumforschungsbemühungen liefert“, sagte Kobera damals. Andere Experimente zielen darauf ab, die Lebenserhaltungssysteme für künftige Raumfahrzeuge zu verbessern, während andere zur Erforschung von Krebs, Fruchtbarkeit oder der Widerstandsfähigkeit von Lebensmitteln gegenüber dem Klimawandel beitragen sollen.
Aleš Svoboda wurde 1986 in Brünn geboren und ist Kampfpilot. Im November 2022 setzte er sich im Auswahlverfahren der Europäischen Weltraumorganisation ESA durch und wurde Mitglied des Backup-Astronautenteams, womit er der erste Astronaut der unabhängigen Tschechischen Republik wurde.
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