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05 May
Regierung und Präsident sichern der Ukraine weitere militärische Unterstützung zu

Nach dem Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj beim tschechischen Staatsoberhaupt Petr Pavel am Vortag hat auch Premier Petr Fiala (ODS) Selenskyj die Fortsetzung militärischer Hilfe für die Ukraine zugesagt. Nach einem etwa zweistündigen Treffen am 5. Mai sagte Fiala, dass die Tschechische Republik die Ausbildung ukrainischer Piloten in L-39- und F-16-Flugzeugen auf ihrem Gebiet fortsetzen werde. 

Petr Pavel und Wolodymyr Selenskyj auf der Prager Burg

Bild: Odbor komunikace KPR/Tomáš Fongus

Der ukrainische Präsident würdigte die tschechische Unterstützung, sowie das Gespräch mit Vertretern der tschechischen Rüstungsindustrie und rechnet damit, dass sich die gegenseitigen Beziehungen in einer Stärkung der Produktionskapazitäten in der Ukraine niederschlagen werden. Selenskyj traf auch mit den Präsidenten der beiden Abgeordnetenkammern und dem Vize-Parteichef der oppositionellen ANO, Karel Havlíček, zusammen.

Fiala: "Aktive Rolle tschechischer Unternehmen beim Wiederaufbau"

"Ich habe versichert, dass die Tschechische Republik im Kampf gegen die russische Aggression weiterhin fest an der Seite der Ukraine stehen wird. Wir sind uns sehr wohl bewusst, dass die Ukraine nicht nur ihr Territorium, ihre Unabhängigkeit und ihre Integrität verteidigt, sondern ganz Europa und die Sicherheit Europas durch die Aggression", sagte Fiala nach dem Treffen. Er erwähnte auch die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern und die Steigerung der Exporte. Er sprach etwa über die Lieferung von Blockheizkraftwerken, die Fertigstellung eines Windkraftwerks und Projekte im Verkehrsbereich. Er fügte hinzu, dass tschechische Unternehmen bereit sind, eine aktive Rolle beim Wiederaufbau der wichtigsten Infrastrukturen der Ukraine zu spielen.

Selenskyj erklärte gegenüber Reportern, dass die Unterredungen mit tschechischen Rüstungsunternehmen "fruchtbar und substanziell" gewesen seien und sich auf spezifische Themen bezogen haben. "Wir sind daran interessiert, dass sich unsere bilateralen Beziehungen in einer erhöhten Produktion und neuen Kapazitäten in der Ukraine niederschlagen", sagte er. Fiala betonte bei dieser Gelegenheit, dass seit Anfang des Jahres eine halbe Million Stück großkalibriger Munition an die Ukraine geliefert worden seien. Er geht davon aus, dass die Tschechische Republik ihr Ziel für dieses Jahr erreichen wird. "Wir haben eine Finanzierungszusage und mehr oder weniger bereits vertraglich gesicherte Lieferungen für den Rest dieses Jahres, wobei wir davon ausgehen, dass wir, wenn alles wie vereinbart läuft, in der Lage sein sollten, bis Ende dieses Jahres 1,8 Millionen Stück großkalibrige Munition an die Ukraine zu liefern", sagte Präsident Pavel tags zuvor anlässlich des Empfanges auf der Prager Burg.

Parlamentspräsidentin Markéta Pekarová Adamová (TOP'09) dankte Selenskyj dafür, dass es den ukrainischen Soldaten gelungen ist, die im Februar 2022 begonnene russische Invasion in ihrem Land zu stoppen und den Einmarsch russischer Truppen in Europa zu verhindern. "Wir können sagen, dass sie ganz Europa gerettet haben, einschließlich der Tschechischen Republik", meinte sie. Pekarová Adamová wies darauf hin, dass alle Mitglieder der Führung des Unterhauses des Parlaments die russische Aggression gegen die Ukraine verurteilt hätten. "Das zeigt, dass die Opposition, sowohl die Piraten, als auch die ANO-Bewegung, sich einig sind, dass es keinen Zweifel daran gibt, wer der Aggressor ist, dass Russland der Aggressor ist und dass die Ukraine das Opfer ist, und dass geholfen werden muss", schloss sie. ANO-Vizechef Karel Havlíček, Mitglied des Parlamentspräsidiums, bezeichnete das Treffen mit Selenskyj als "korrekt". Der Fraktionsvorsitzende der rechtsnationalen SPD, Radim Fiala, hat ebenfalls eine Einladung zum Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten erhalten, aber er hat abgelehnt.


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