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03 Aug
Senat schafft gesetzliche Grundlage für Tempo 150

Auf ausgewählten Abschnitten von Autobahnen kann durch die Gesetzesänderung die Höchstgeschwindigkeit auf 150 km/h erhöht werden. Die Regierung wies jedoch darauf hin, dass es sich dabei nicht um eine generelle Anhebung handelt, sondern nur um eine Möglichkeit, die Geschwindigkeit durch lokale Anpassung zu erhöhen. Dies wird für neue oder ausgebaute Abschnitte gelten. Verkehrsminister Martin Kupka (ODS) hat bereits erklärt, dass die ersten solchen Abschnitte innerhalb von zwei Jahren in Betrieb genommen werden könnten.

Bild: 123site/Pixabay

Wer die Situation auf tschechischen Autobahnen kennt, der weiß: Gerast wird sowieso - ohne Rücksicht auf die Verkehrssituation, ohne Rücksicht auf äußere Witterungsverhältnisse oder den Zustand der Fahrbahn. Tschechien bei den Verkehrstoten im obersten Bereich der europäischen Verkehrsstatistiken. Besonders berüchtigt ist die D1 zwischen Prag und Brünn, im Volksmund als "Highway to Hell" verschrien. Der Zustand des Verkehrsweges ist trotz Dauerbaustellen desolat und in der Hochlandregion treten häufig unvorhergesehene Ereignisse wie Platzregen oder Blitzeis auf - in Kombination mit der Undiszipliniertheit vieler Autofahrer ist die D1 eine der gefährlichsten Strecken in ganz Europa.

Auf ein offizielles Höchsttempo von 150 km/h zwischen Prag und Brünn wird man wohl noch eine Weile warten müssen. Die Möglichkeit, das Limit heraufzusetzen, wird auf "gut ausgebauten Abschnitten" des tschechischen Autobahnnetzes oder auf neu gebauten Teilstücken zur Anwendung kommen. 

Der Senat hat in seiner jüngsten Sitzung den Beschluss der Abgeordnetenkammer in puncto Höchstgeschwindigkeit 150 km/h, der im Juni erfolgte, bestätigt. Bereits 2015, in der Regierung von Premier Bohuslav Sobotka (ČSSD), gab es einen Vorstoß für Tempo 150 durch den damaligen kleineren Koalitionspartner ANO. Der Vorschlag konnte aber nicht realisiert werden, und wurde zudem vom damaligen Präsidenten Miloš Zeman (SPOZ) "ausgebremst". "Es ist zwar schön und gut, dass man in Deutschland schneller fahren darf als in Tschechien, aber man braucht nur deutsche und tschechische Autobahnen miteinander vergleichen", meinte Zeman damals.


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