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Messe-News

66. MSV im Zeichen der Transformation der Industrie

Bild: BVV

Das Brünner Messegelände präsentierte vier Tage lang die Zukunft der Industrietechnologien. Die Stände von 1.356 Ausstellerfirmen wurden von über 55 Tausend Besuchern besichtigt, vor allem Technikern und Geschäftsleuten, die die hier ausgestellten technologischen Innovationen schnellstmöglich in die Praxis einführen möchten. Über die Zukunft der Industrie wurde auch bei Rahmenkonferenzen diskutiert, ausgerichtet auf die Energiewirtschaft und Verteidigungsindustrie, beides für die tschechische Volkswirtschaft äußerst wichtige Sektoren.

Die diesjährige Messe fand in einer Zeit statt, in der die traditionellen Industriebranchen grundlegende Änderungen durchmachen, die Raum für neue Geschäftsgelegenheiten bieten. "Digitalisierung, Automation, künstliche Intelligenz, Transformation der Energiewirtschaft - das alles sind Themen, die die Industrie grundlegend verändern, und mit ihr auch unser alltägliches Leben. Bei allem technologischen Fortschritt bleibt eines jedoch unverändert: Das Wichtigste entsteht aus Zusammenarbeit von Menschen. Technologien sind nur Instrumente, Motoren der Änderungen sind immer wir selbst. Deshalb ist die MSV so einzigartig. In ihrem Mittelpunkt stehen nicht Maschinen, sondern Menschen, die erschaffen, ausdenken, riskieren und investieren", so die Aufgabe der diesjährigen Messe laut Jan Kubata, Hauptgeschäftsführer der Messe Brünn. 

Die MSV fand zudem in einem Zeitraum politischer Änderungen nach den Parlamentswahlen in Tschechien statt. Ihr Verlauf bestätigte jedoch klar, dass die MSV ein Event ist, das über der aktuellen politischen Debatte steht: "Sie ist eine Plattform für Innovationen, Kooperationen und Lösungsansätze, die die tschechische Industrie voranbringen. Ich bin sehr dankbar, dass wir alle, ungeachtet politischer Stellungen, uns bewusst sind, welch grundlegende Rolle die MSV für die Prosperität unseres Landes spielt", fasse Jan Kubata zusammen. 

Dialog über die Zukunft der tschechischen Industrie

Der erste Messetag stand traditionsgemäß im Zeichen des Zusammentreffens von wichtigen Persönlichkeiten der tschechischen Industrie mit Vertretern von Politik, Branchenverbänden, Vereinigungen und Kammern. Zu den Teilnehmern zählten Miloš Vystrčil, Senatsvorsitzender der Tschechischen Republik, Lukáš Vlček (STAN), Minister für Industrie und Handel, Karel Havlíček (ANO), stellvertretender Senatsvorsitzender und Kandidat als Industrieminister der neuen Regierung, Jan Rafaj, Präsident des Industrieverbands der Tschechischen Republik, Zdeněk Zajíček, Präsident der Wirtschaftskammer der Tschechischen Republik, und viele weitere bedeutende Persönlichkeiten. Am ersten Messetag fand die traditionelle Jahrestagung des Industrieverbands der Tschechischen Republik statt, bei der Aufgaben für die künftige Regierung formuliert wurden. Unter den Gästen waren auch der Präsident der Tschechischen Republik Petr Pavel und die First Lady Eva Pavlová. Eine Besonderheit war die aktive Teilnahme von Vertretern des Industrie- und Handelsressort sowohl der scheidenden als auch der antretenden Regierung. 

Wichtiges Thema der diesjährigen MSV war die Energiewirtschaft. Auf dem Messegelände fand das historisch erste Forum des neuen Verbands der Energiewirtschaft der Tschechischen Republik statt. Hauptthema waren die anstehenden Transformationen in der Energiewirtschaft, ihre Erhebung auf ein nachhaltigeres, emissionsärmeres Niveau, und das so, dass überstürzte Entwicklungen verhindert werden und Stabilität und Sicherheit der Energielieferungen kontinuierlich gewährleistet bleiben. An den Podiumsdiskussionen nahmen Vertreter zahlreicher wichtiger Energieunternehmen teil, zum Beispiel von ČEZ, EPH, Sev.en, innogy, Pražská plynárenská, ČEPS, Veolia Energie ČR oder E.ON. Die Industrie war durch große Player wie Třinecké železárny, Wienerberger, Siemens Energy oder Doosan Škoda Power vertreten. Alle teilnehmenden Firmen waren durch Topmanager vertreten.

Internationale Dimension der Messe öffnet Wege zu neuen Kontrakten

An der diesjährigen MSV nahmen Ausstellerfirmen und Handelsdelegationen aus 40 Ländern der ganzen Welt teil. Mit offiziellen Ständen unter der Federführung von Regierungen oder Exportförderinstitutionen waren 10 Länder vertreten: Slowakei, Österreich, Frankreich, Polen, Ungarn, China, Indien, Usbekistan, Ukraine und Japan. Besonders nennenswert ist das Interesse seitens der USA. Zur Messe reiste eine Delegation aus dem US-Staat Georgia an, der hier einen Messestand für Networking mit Vertretern des Staates und örtlicher Selbstverwaltungen eröffnete. Zur Delegation gehörten Experten für die Themen Einstieg auf den amerikanischen Markt, Business in den USA und Entwicklung von Technologien.

Um nichts weniger bedeutend war der Besuch aus Südkorea. Die Delegation zählte 15 Einkäufer, und im Rahmen eines von CzechTrade organisierten Treffens wurde ein Memorandum über Kooperation der Messe Brünn mit der koreanischen Exportförderinstitution KOIMA (Korea Importers Association) unterzeichnet. Von weiteren Aktivitäten der Agentur CzechTrade sind der traditionelle Meeting Point - Konsultationstreffen mit zwanzig Direktoren ihrer Auslandsbüros sowie das reichhaltige Rahmenprogramm zum Thema Exportförderung zu nennen. 

Tschechischer nationaler Stand stellt neuen visuellen Stil vor

Es ist bereits zur Tradition geworden, dass die Angebote des Staates in Richtung Unternehmer auf der MSV an einer Stelle zusammengefasst werden. Der Tschechische nationale Stand auf der 66. MSV war eine gemeinsame Präsentation von 13 staatlichen Institutionen unter der Federführung des Industrie- und Handelsministeriums und diente als umfassende Plattform für die Unterstützung tschechischer Unternehmer und Exporteure. An einem Ort fanden Interessenten Informationen zu allen Formen möglicher Unterstützung vor, von Produktentwicklung und Zertifizierung bis hin zu Wegen auf ausländische Märkte. Erstmals wurde dieser Stand mit Motiven des einheitlichen visuellen Stils der zentralen Organe der staatlichen Verwaltung der Tschechischen Republik präsentiert. 

Wichtiger Bestandteil des Tschechischen nationalen Standes waren Präsentationen erfolgreicher Beispiele tschechischer Innovationen und des technologischen Fortschritts als Inspiration für weitere Entwicklungen in der Industrie. Zu sehen waren hier Anwendungsbeispiele aus den Bereichen 5G-Netze und Wasserstofftechnologien oder ein Modell des Ausbaus des Kernkraftwerks Dukovany. In der Nachbarschaft des Tschechischen nationalen Standes wurde das erfolgreiche Projekt Contact Ukraine fortgeführt, das tschechische und ukrainische Firmen vernetzt.

Schlüsseltrends an einem Ort und Technologien für die Verteidigungsindustrie im Fokus

Neben Messeständen der einzelnen Aussteller wurden auch mehrere Projekte geboten, die den Messebesuchern neue Trends in ganzheitlicher Form vorstellten. Die bereits etablierte Sonderschau Digitale Fabrik 2.0, vorbereitet gemeinsam mit dem Nationalen Zentrum für Industrie 4.0, war als Neuheit interaktiv konzipiert und konzentrierte sich auf neue Nutzungsmöglichkeiten künstlicher Intelligenz in der Industrie. Auf innovative Weise wurde auch Robotik präsentiert, und das am Themenstand Roboter 2025, und fehlen durfte auch nicht 3D-Druck, diesmal in Form der Sonderschau 3D Expo.

Äußerst erfolgreich war die wohl bedeutendste Rahmenveranstaltung der diesjährigen MSV - der Managersummit DefenCEO unter der Schirmherrschaft der Vereinigung der Verteidigungs- und Sicherheitsindustrie der Tschechischen Republik und des Verbands der Maschinenbautechnologien, der Manager sowohl aus der Maschinenbau- als auch der Verteidigungsindustrie an einen Ort zusammenführte. "Wir haben die ganze Rotunde ausverkauft, inklusive Redner hatten wir 478 registrierte Teilnehmer. Interessant war auch das Teilnehmerspektrum, das das ´CEO´ im Titel bestätigte - 74 % der Anwesenden waren Generaldirektoren, CEOs und Geschäftsführer", fasste Veranstalter Jan Homola den Summit zusammen.

Erfolgreiche Messe Transport a Logistika, bunteres Rahmenprogramm und neue Auszeichnungen

Großes Interesse weckte auch die internationale Messe Transport a Logistika, die alle zwei Jahre zeitgleich mit der MSV neueste Trends in Transport und Logistik vorstellt. Einer ihrer Bestandteile war auch die Themenausstellung Packaging Live, die den Messebesuchern die Welt der Verpackungen in der Praxis vorstellt – vom Entwerfen und Bedrucken bis hin zum Befüllen und finalen Ausstellen. Hauptthema war dieses Jahr hochwertige Ink-Jet-Beschriftung. Zu den bedeutendsten Rahmenveranstaltungen gehörte das traditionelle Matchmaking-Projekt Kontakt-Kontrakt, das während der ganzen Messelaufzeit Treffen von Geschäftspartnern vermittelte.

Außergewöhnlich war dieses Jahr der Ablauf des Eröffnungsabends der Messe, in dessen erstem Teil zwei Auszeichnungen verliehen wurden. Erstmals wurde im Rahmen der MSV der Preis des Hauptgeschäftsführers überreicht, und zwar an Thomas Alijew, Inhaber der schweizerischen Alfleth Engineering AG, für ununterbrochene Teilnahme an den letzten fünfzig Auflagen der MSV. Die Auszeichnung für lebenslangen Beitrag zur Entwicklung des tschechoslowakischen Maschinenbaus erhielt anschließend Prof. Ing. František Pochylý, CSc., FEng., der hinter der Entwicklung der sog. Wirbelturbine steht, die in bedeutendem Maße zur Erzeugung elektrischer Energie aus erneuerbaren Quellen beiträgt. Im zweiten Teil des Abends wurden die Auszeichnungen des Wettbewerbs Manager des Jahres übergeben, die seit über 30 Jahren von der Tschechischen Managervereinigung verliehen werden.

Nach der erfolgreichen letztjährigen Premiere wurden auf der MSV erneut auch die Preise für Industriedesign überreicht, die tschechischen Firmen für die Verbindung von Innovation, Funktionalität und Ästhetik im Design von Industrieprodukten verliehen werden. Sieger des zweiten Jahrganges wurde die Gesellschaft Houfek mit der Metallschleifmaschine Maxx 5. Den zweiten Platz belegte die Firma Wakemaster mit ihrem Zusatzgerät MTaxis, den dritten die Firma Polak CZ mit den Ausgabeschränken GRABit. Zudem wurde auf der MSV erstmals das Beratungszentrum Design Lounge unter der Schirmherrschaft des Design Centres CzechTrade eröffnet.

Quelle: BVV/domus communications


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