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28 Aug
ProSiebenSat.1: PPF hat das Rennen gegen die Berlusconi-Erben verloren

Die tschechische PPF-Gruppe beendet ihre Investition in das deutsche Fernsehunternehmen ProSiebenSat.1 und hat ihre fast 15,7 Prozent des Grundkapitals des deutschen Unternehmens dem zweiten Interessenten, der italienischen Mediengruppe MFE-MediaForEurope (MFE), angeboten. Dies gab PPF-Sprecher Leoš Rousek gegenüber der Nachrichtenagentur ČTK bekannt. 

Bild: Wikipedia; Vorschaubild: SprSiebenSat.1

Die italienische MFE rund um die Erben des verstorbenen Medienzars und mehrmaligen Ministerpräsidenten Italiens, Silvio Berlusconi, hatte im März erklärt, die ProSieben Sat.1-Gruppe kontrollieren zu wollen. Die Italiener sind mit 29,99 Prozent der größte Einzelgesellschafter. Gleichzeitig wollte auch die tschechische PPF ihren Anteil von 15 Prozent auf 29,99 Prozent erhöhen, woraufhin ein Bieterwettkampf entstanden ist. In seinem Bestreben, die benötigten Anteile zu sichern, bot MFE den Aktionären 4,48 Euro (rund 110 Kronen) in bar und 1,3 eigene Aktien an. Der Gesamtwert des Angebots belief sich somit auf rund acht Euro pro Aktie. PPF bot sieben Euro in bar pro Aktie von ProSiebenSat.1, aber erhöhte das Angebot nicht mehr.

Ohne Mitspracherecht ist eine Beteiligung für die PPF nicht mehr erstrebenswert

Mit derzeit mehr als 43 Prozent der Stimmrechte an ProSiebenSat.1 reicht der Anteil von MFE höchstwahrscheinlich aus, um eine einfache Mehrheit bei den Hauptversammlungen zu sichern, teilte PPF in einer Pressemitteilung mit. Weiters machte die tschechische Mediengruppe deutlich, dass ihre beabsichtigte Rolle als strategischer Investor und gleichberechtigter Partner von MFE agieren zu können, nun nicht mehr möglich sei.

PPF gab außerdem bekannt, dass sie ihre 36.539.628 Aktien, die etwa 15,68 Prozent des Grundkapitals von ProSiebenSat.1 ausmacht, MFE als Reaktion auf dessen Angebot zum Kauf angeboten habe. PPF löscht - laut Presseaussendung - somit auch die Gültigkeit seiner verbleibenden Finanzinstrumente, über die es Stimmrechte und Anteile an ProSiebenSat.1 hält.


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