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30 Dec
Österreich beschlagnahmte 25.000 Silvesterböller und -raketen aus Tschechien

Der rege Grenzverkehr von "Raketentouristen" zwischen Tschechien und Österreich vor Silvester hat zu einer politischen Verstimmung unter den beiden Ländern geführt. Österreichs Innenminister Gerhard Karner forderte ein Treffen mit seinem tschechischen Amtskollegen Vít Rakušan (STAN), um mit ihm "die Angelegenheit zu besprechen". Von Seiten des tschechischen Innenministeriums gab es bis 30. Dezember noch keine offizielle Reaktion auf Karners Vorstoß. Bei Kontrollen an den internationalen Verbindungsstraßen aus der Tschechischen Republik wurden knapp 25.000 in Österreich nicht genehmigte pyrotechnische Gegenstände beschlagnahmt.

Symbolbild: 123site/Pixabay

In Österreich ist die Polizei für die Überwachung des Verkaufs von Feuerwerkskörpern zuständig, in Tschechien das Gewerbeaufsichtsamt. Laut Karner müsse die Überwachung auf tschechischer Seite "dringend verschärft" werden. Er werde die Angelegenheit mit seinem tschechischen Ministerkollegen "auf jeden Fall besprechen", so der ÖVP-Innenminister gegenüber dem Nachrichtenportal des ORF.

Die Pyrotechnik, die in den tschechischen Grenzgemeinden in einem reichhaltigen Angebot erhältlich ist, wird häufig von in Österreich wohnhaften Personen ins Land gebracht und dort gezündet. Dabei handelt es sich um Ware, die in Österreich nur von Personen mit einer speziellen Ausbildung und einer behördlichen Genehmigung legal besessen und zur Detonantion gebracht werden darf. Dem ORF zufolge erklärte die Polizei, dass nur wenige Menschen wissen, dass die Einfuhr solcher Gegenstände gegen österreichisches Recht verstößt, und dass sie so zum Schmuggler werden. Rund 450 Personen wurden in letzter Zeit deswegen strafrechtlich belangt, und die Polizei gab an, dass es im Vergleich zum letzten Jahr deutlich mehr solcher Fälle gibt.

Der ORF erinnerte daran, dass in den vergangenen zwei Jahren in Niederösterreich, das an die Tschechische Republik grenzt, drei junge Menschen bei Explosionen von verbotener Pyrotechnik ums Leben gekommen sind. Ärzte behandeln in österreichischen Krankenhäusern durchschnittlich 210 Patienten pro Jahr wegen Verletzungen, die durch Pyrotechnik verursacht wurden.


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