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03 Jun
Bildungsminister Bek wird am Sudetendeutschen Tag teilnehmen

Der tschechische Bildungsminister Mikuláš Bek (STAN) wird am diesjährigen Sudetendeutschen Tag teilnehmen, der vom 6.-8. Juni im bayerischen Regensburg stattfinden wird. Das teilte Regierungssprecherin Lucie Michut Ješátková der ČTK mit. Sie fügte hinzu, dass Bek an der Veranstaltung als Minister, aber nicht als bevollmächtigter Vertreter der tschechischen Regierung teilnehmen wird. 2024 war der höchste tschechische Vertreter der damalige Botschafter in Deutschland Tomáš Kafka.

Bildungsminister Mikuláš Bek

Bild: X/MŠMT

Die traditionelle Veranstaltung der Sudetendeutschen Landsmannschaft (SL) findet drei Tage lang in Regensburg statt. Die Sudetendeutschen werden ihre höchste Auszeichnung, den Europäischen Karlspreis, an den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder verleihen. Der Menschenrechtspreis geht an die Bürgerinitiative Meeting Brno, die sich um den Dialog zwischen den Völkern und Religionen bemüht und unter anderem den "Versöhnungsmarsch" organisiert, die dem Weg des Brünner Todesmarsches von 1945 in umgekehrter Richtung, in die Stadt Brünn, folgt. Die Organisation hält derzeit ihren alljährlichen Kulturfestival mit einem Reigen an Veranstaltungen ab (siehe Homepage von Meeting Brno).

Der Sudetendeutsche Tag blickt heuer auf eine 75-jährige Geschichte zurück. Während 1950 der Leitsatz noch lautete "Gebt uns die Heimat wieder!", steht in den letzten Jahren das Gemeinsame von Deutschen und Tschechen im Vordergrund. Der 75. Jahrgang des Sudetendeutschen Tages findet unter dem Motto "Aus Krieg und Vertreibung lernen. Für Frieden und Freiheit kämpfen." statt.

Die Beziehungen zwischen den Sudetendeutschen und der tschechischen Regierung haben sich in den letzten Jahren deutlich verbessert. Dazu trug bei, dass die SL die Forderung auf Rückgabe von Eigentum, das durch die Beneš-Dekrete den Sudetendeutschen bei der Vertreibung aus der Tschechoslowakei entzogen worden war, aus ihrer Satzung gestrichen hat. 2013 drückte der damalige Premier Petr Nečas (ODS) als erster tschechischer Regierungschef in seiner Münchner Rede das Bedauern der Tschechischen Republik für das den Sudetendeutschen während ihrer Vertreibung nach dem Zweiten Weltkrieg zugefügte Leid zum Ausdruck brachte. 2016 war mit Kulturminister Daniel Herman (KDU-ČSL) erstmals ein amtierendes tschechisches Regierungsmitglied offizieller Gast am Sudetendeutschen Tag.


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