Das Eindringen russischer Drohnen in polnisches Staatsgebiet war am 10. September zentrales Thema der tschechischen Politik. Präsident Petr Pavel verurteilte in einem Statement den Zwischenfall scharf und sprach von einer "eskalierenden russischen Aggression". Premier Petr Fiala (ODS) erklärte, dass "das Regime des russischen Machthabers Wladimir Putin systematisch ausprobiere, wie weit es gehen könne". Fiala sah die Entscheidung seiner Regierung bestätigt, das Budget für die Verteidigung zu erhöhen. Oppositionsführer Andrej Babiš (ANO) bekundete Polen seine "volle Unterstützung", sein Parteikollege und ehemaliger Verteidigungsminister Lubomír Metnar erklärte, dass die NATO eine klare und entschiedene Haltung einnehmen müsse, sollten sich die Informationen bestätigen, dass russische Drohnen den polnischen Luftraum verletzt hätten.
Ministerrat vom 10. September 2025
Bild: Vláda České republiky/Média centrum
"Die russischen Drohnen, die in der Nacht über polnischem Gebiet abgeschossen wurden, bestätigen eindeutig, wie sehr uns die eskalierende russische Aggression betrifft", sagte Präsident Pavel. "Tschechien, unsere Nachbarn und Europa sind nicht sicher. Wir können nicht so tun, als ginge uns dieser Krieg nichts an. Wir stehen hinter Polen, unserem Bündnispartner", fügte er hinzu.
Nach der Regierungssitzung erklärte Premier Fiala, dass die Tschechische Republik im Falle einer dringenden Notwendigkeit bereit sei, beim Schutz der Grenzen Europas vor russischen Provokationen zu helfen. Dies gelte für alle Maßnahmen, auf die sich die Nordatlantische Allianz einigen werde, fügte er hinzu. Gleichzeitig hält er es derzeit nicht für notwendig, "wegen der russischen Drohnen in Polen den Sicherheitsrat des Staates einzuberufen". Die Regierung stehe in Kontakt mit allen Sicherheitsbehörden, sagte er.
Laut Außenminister Jan Lipavský (parteilos) und Verteidigungsministerin Jana Černochová (ODS) ist "die Verletzung des polnischen Luftraums ein weiterer Beweis dafür, dass Moskaus Krieg gegen die Ukraine die gesamte Region bedroht. Tschechien bekundet seine volle Unterstützung für unsere polnischen Verbündeten", schrieb Lipavský im Netzwerk X. Seiner Meinung nach muss die NATO unverzüglich ihre Luftabwehr an ihrer Ostgrenze verstärken. Der Minister forderte auch strengere Sanktionen gegen Russland. Lipavský sprach später am Nachmittag mit seinem polnischen Amtskollegen Radosław Sikorski.
Auch Černochová telefonierte mit ihrem Amtskollegen, woraufhin das Verteidigungsministerium im Netzwerk X schrieb, dass sie Polen Hilfe angeboten habe. Die Armee prüft nun laut Behörde dringend Möglichkeiten der Hilfe, über die Černochová unverzüglich die Staatsführung und die polnischen Verbündeten informieren wird.
Der Vorsitzende der ANO-Bewegung, Andrej Babiš, bekundete Polen seine volle Unterstützung. Der ehemalige Verteidigungsminister Lubomír Metnar (ANO), erklärte, dass die Allianz eine klare und entschiedene Haltung einnehmen müsse, sollten sich die Informationen bestätigen, dass russische Drohnen den polnischen Luftraum verletzt hätten.
Der Obmann der Oppositionspartei SPD, Tomio Okamura, erklärte, dass der Vorfall in Polen die Notwendigkeit unterstreiche, den Krieg so schnell wie möglich zu beenden, um eine Eskalation zu verhindern. "Es ist notwendig, alle Friedensbemühungen zu unterstützen", sagte er.
Der Chef der Piratenpartei, Zdeněk Hřib, betrachtet die russischen Drohnen über Polen als Warnung an Europa und die NATO. "Das ist ein Beweis dafür, dass Putin vor nichts zurückschreckt. Die Stärkung der Verteidigung und die dafür erforderlichen Ausgaben sind daher eine notwendige Investition in unsere Sicherheit und Zukunft", schrieb er auf X.
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