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18 Jan
Staat sucht nach Standorten zur Erschließung erneuerbarer Energiequellen

Das Umweltministerium ist auf der Suche nach Standorten, an denen Anlagen für erneuerbare Energien schnell und ungehindert gebaut werden können. So gibt es in Tschechien beispielsweise nur wenige größere Solarkraftwerke, im Vergleich zur wachsenden Anzahl von Solarpaneelen auf Hausdächern. Der Ausbau von Windkraftanlagen stagniert. Sie werden häufig von der lokalen Bevölkerung abgelehnt, wie die Referenden, die in mehreren Gemeinden gemeinsam mit der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen abgehalten worden sind,  gezeigt haben.

Bild: 123site/Pixabay

So sollten beispielsweise zwei Windparks in der Nähe von Ptenín in der Region Pilsen und neun weitere bei Frýdlant (Friedland) nahe Liberec (Reichenberg) gebaut werden. Die Pläne der Investoren stießen jedoch auf den Widerstand der Anwohner, die sich mit knapper Mehrheit dagegen aussprachen. "Was uns am meisten missfällt, sind die zerstörerischen Auswirkungen auf die Landschaft, einschließlich des Lärms", so René Bláha, Mitglied der Bürgerinitiative Zdravá Řasnice (Gesundes Řasnice).

"Die Initiative wendet sich gegen die kumulativen Auswirkungen, die der Windpark auf das Dorf haben wird", sagte Věra Honysová, stellvertretende Bürgermeisterin von Horní Řasnice (Bärnsdorf an der Tafelfichte). Nicht alle Dorfbewohner waren jedoch dagegen. "Wenn es ein Kraftwerk gibt und man den Lärm nicht hört, wenn man vorbeigeht, warum nicht?", sagte eine Dorfbewohnerin gegenüber Česká televize.

Neben der mangelden Akzeptanz der Projekte in der Bevölkerung stellt die tschechische Bürokratie eine weiter Hürde für Investoren dar. "Heute sind wir in einer Situation, in der ein Projekt bis zu 15 Jahre dauern kann", sagte Štěpán Chalupa, Vorsitzender der Kammer für erneuerbare Energien (Komora OZE).

"Wir bereiten ein System so genannter Go-to-Zonen vor, d. h. bestimmte Gebiete, in denen erneuerbare Energien sehr schnell gebaut werden könnten. Es muss hier einfach eine Beschleunigung geben", betonte der stellvertretende Umweltminister Petr Hladík (KDU-ČSL).


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