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08 Feb
Arbeitslosigkeit auf 4 Prozent gestiegen, aber noch immer weit unter EU-Schnitt

Die Arbeitslosigkeit in der Tschechischen Republik ist von 3,7 Prozent im Dezember des Vorjahres auf 4 Prozent im Januar gestiegen. Laut den am 8. Februar vom tschechischen Arbeitsamt veröffentlichten Daten ist dies der höchste Stand seit fast drei Jahren. Verglichen mit dem EU-27-Schnitt von 5,9 Prozent liegt der Wert aber immer noch weit darunter.

Foto: Pixabay

Die Zahl der Arbeitslosen ist im Januar im Vergleich zum Dezember um rund 16.000 Personen gestiegen. Dazu kommt, dass sich die offenen Stellen im Vergleich zum Vormonat um etwa 5.000 verringert haben. Im vergangenen Januar war die Arbeitslosigkeit mit 3,9 Prozent geringfügig niedriger. Nach Angaben des tschechischen Arbeitsamts war die Arbeitslosigkeit im Januar so hoch wie seit 2017 nicht mehr, wenn man die von der Covid-19-Pandemie betroffene Arbeitslosenquote von 2021 weglässt.

"Ein neues Jahr bringt für viele Menschen immer auch einen Jobwechsel mit sich, wie der leichte Anstieg der Arbeitslosenzahl im Januar bestätigt. Was die Arbeitslosenquote betrifft, so befinden wir uns jedoch immer noch auf dem niedrigsten Niveau in der gesamten Europäischen Union", äußerte sich Arbeits- und Sozialminister Marian Jurečka (KDU-ČSL) zur Lage.

Arbeitslosigkeit noch harmlos, aber Stellenangebote gehen zurück

Daniel Krištof, Generaldirektor des tschechischen Arbeitsamtes, sagte ebenfalls, dass der Anstieg der Arbeitslosigkeit von saisonalen Effekten beeinflusst worden sei, aber er warnte auch, dass man die Situation nicht unterschätzen sollte. "Wir kehren zu einer Situation zurück, die wir in den letzten sechs Jahren nicht mehr gewohnt waren. Den zweiten Monat in Folge haben wir nun mehr Arbeitssuchende als offene Stellen. Das letzte Mal, dass wir zwei Monate in Folge eine solche negative Entwicklung verzeichneten, war Anfang 2018", so Krištof weiter.

Region Ústí nad Labem am meisten betroffen - Prag am wenigsten

Die höchste Arbeitslosenquote im Januar verzeichnete die Region Ústí nad Labem (Aussig) mit sechs Prozent. Prag hingegen hat mit 2,9 Prozent die geringste Anzahl an Arbeitssuchenden. Unter den Bezirken war die Arbeitslosigkeit in Karviná (Karwin) am höchsten, wo sie 8,3 Prozent erreichte. Den niedrigsten Anteil an Arbeitslosen gab es im Bezirk Prag-Ost, wo nur 1,5 Prozent der Menschen auf Arbeitssuche waren.

Im Durchschnitt kommen 1,1 Arbeitssuchende auf eine offene Stelle. Am schwierigsten - mit 10,2 Arbeitssuchenden pro Stelle - ist es im Bezirk Karviná einen Arbeitsplatz zu finden. Mit nur 0,2 Bewerbern pro Stelle steht der Bezirk Mladá Boleslav (Jungbunzlau) am besten da..

In der Zahl der bei den Arbeitsämtern gemeldeten Personen sind jedoch auch die Arbeitslosen enthalten, die nicht sofort eine Arbeit aufnehmen können. Dabei handelt es sich z. B. um Personen in Umschulungskursen, arbeitslose Frauen im Mutterschaftsurlaub, Gefangene oder Arbeitslose im Krankenstand. Bereinigt gab es im Januar in Tschechien 272.042 so genannte verfügbare Arbeitsuchende im Alter zwischen 15 und 64 Jahren, die sofort arbeitsfähig wären.


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