Clean-Tech-Produkte eröffnen tschechischen Exporteuren die Möglichkeit, ihre Exportaktivitäten über den traditionellen EU-Markt hinaus, auszuweiten. Dies geht aus einer neuen Analyse hervor, die von der Initiative "Druhá ekonomická transformace" ("Zweite wirtschaftliche Transformation", 2ET) im Rahmen des Projekts "Map of Opportunities" erstellt wurde. Im Zuge des Projekts werden anhand detaillierter globaler Daten die Chancen für tschechische Unternehmen im Rahmen des Megatrends Dekarbonisierung aufgezeigt. Dabei wurde festgestellt, dass die tschechischen Clean-Tech-Exporte dreimal so schnell wachsen als die Gesamtexporte, und dass Tschechien die zweitbeste vorbereitete Wirtschaft ist, um von der "Grünen Transformation" zu profitieren.
Bils: ČR-obchod-hospodářství-Druhá ekonomická transformace
Die größte Entwicklung der tschechischen Clean-Tech-Branche ist beispielsweise auf den vielversprechenden asiatischen Märkten erkennbar. Der Anteil an den grünen Exporten aus Tschechien beträgt 9 Prozent, was über 100 Milliarden Kronen (4,1 Mrd. Euro) entspricht. Bei den sonstigen Exporten sind es nur 7,2 Prozent.
Zu den erfolgreichen Clean-Tech-Produkten, die beispielsweise auf den Märkten in Indien punkten, gehören Pumpen, Geräte zur Analyse der Gasreinheit, eine Reihe von elektrischen Netzkomponenten, aber auch Produkte für den Schienenverkehr. Letzterer erlebt derzeit in Indien einen enormen Aufschwung, und eine Reihe tschechischer Hersteller von Eisenbahnkomponenten sind in diesem Land erfolgreich tätig.
"Indien ist einer einer der größten potenziellen Märkte im Hinblick auf den Ausbau der Eisenbahninfrastruktur"
So expandierte beispielsweise Wikov, ein traditioneller Hersteller von Industriegetrieben und Komponenten für Schienenfahrzeuge mit Sitz in Pilsen, Anfang 2024 auf den indischen Markt. "Anfang letzten Jahres haben wir ein Montagewerk in Pune, Indien, eröffnet, von wo aus wir Getriebe für Schienenfahrzeuge liefern. Wir haben damit auf die Tatsache reagiert, dass Indien derzeit einer der größten potenziellen Märkte im Hinblick auf den Ausbau der Eisenbahninfrastruktur von U-Bahnen ist", sagte Martin Wichterle, Eigentümer der Maschinenbaugruppe Wikov und Botschafter der 2ET.
Ein weiteres tschechisches Unternehmen, DAKO-CZ, ein führender Hersteller von Bremssystemen für Schienenfahrzeuge, der zur Czechoslovak Group (CSG) gehört, gab sogar bekannt, dass das Unternehmen etwa ein Drittel seines Umsatzes in Indien erzielt.
Tschechische Elektro- und Hybridautos machen einen Großteil der grünen Exporte in die Schweiz aus
Aber es geht nicht nur um Asien. Grüne Produkte schneiden auch in anderen Nicht-EU-Regionen besser ab. Zum Beispiel die europäischen Drittländermärkte. Dort exportiert Tschechien 9 Prozent seiner Produktion in Form von grünen Produkten, bei nicht-grünen Produkten sind es 7,7 Prozent.
Eines doeser Länder, wo Tschechien einen einen größeren Anteil an grünen Exporten hat als an Exporten anderer Produkte, ist die Schweiz. Die Tschechische Republik punktet dort vor allem mit dem Export von Elektroautos. Elektro- und Hybridautos machen fast 40 Prozent (38,6 %) der tschechischen grünen Exporte in die Schweiz aus. Im Jahr 2024 war der Škoda Enyaq, wie schon im Jahr zuvor, die Nummer zwei bei Elektroautos in der Schweiz, direkt hinter dem Tesla Y.
Tschechische Clean-Tech-Exporte legen auch in den USA zu
Erfolgreicher als Exporteure anderer Waren sind tschechische Exporteure von Produkten im Zusammenhang mit der Grünen Transformation auch in den USA, wohin mehr als drei Prozent der grünen Handelsgüter gehen. Im Rahmen dessen werden in die Vereinigten Staaten vor allem Elemente von Stromnetzen und -verteilern wie Schalttafeln, Umrichter, Schalter oder Geräte zum Schutz elektrischer Stromkreise exportiert. Dazu kommen auch Aufträge für Gasturbinen, die als Übergangstechnologie zur emissionsarmen Stromerzeugung in die Kategorie Clean Tech fallen. Ein der bedeutendster Exporteur aus Tschechien ist das Unternehmen Doosan Škoda Power aus Pilsen, das in den letzten Jahren beispielsweise einen Auftrag zur Lieferung einer Turbine für ein Gas- und Dampfkraftwerk in Lansing, Michigan, erhalten hat. Der Investor und Eigentümer des Kraftwerks – die Firma BWL – plante dank dieser Technologie in Lansing eine schrittweise vollständige Abkehr von der Kohleverbrennung.
Clean-Tech macht bereits ein Fünftel des tschechischen Gesamtexportvolumens aus
Insgesamt belegen die Daten, dass Tschechien die besten Chancen hat, vom Megatrend der Dekarbonisierung zu profitieren. Im vergangenen Jahr überschritten die Investitionen in Dekarbonisierung und Energiewende weltweit erstmals die Marke von zwei Billionen Dollar. Und im Rahmen der tschechischen Exporte machen Clean-Tech-Produkte bereits ein Fünftel des Gesamtvolumens aus.
Quelle: Druhá ekonomická transformace
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