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08 Aug
ČEZ übernimmt 20 Prozent von Rolls-Royce SMR

Der Energiekonzern ČEZ hat seinen Einstieg als Aktionär bei Rolls-Royce SMR abgeschlossen und hält nun 20 Prozent an dem britischen Unternehmen. Der Einstieg macht insofern Sinn, da in  in der ersten Hälfte der 2030er-Jahre der Bau eines modularen Reaktors (MR) in Temelín ansteht. Dies teilte der Finanzdirektor von ČEZ, Martin Novák, der Nachrichtenagentur ČTK mit. ČEZ habe für den Anteil laut dem öffentlich-rechtlichen Fernsehen Česká televize rund sechs Milliarden Kronen (246 Mio. Euro) auf den Tisch gelegt. Beide Unternehmen haben eine zukünftige Zusammenarbeit bei der Entwicklung modularer Kernreaktoren vereinbart.

Video: Press/Rolls Royce SMR Ltd.

Die Zusammenarbeit beider Unternehmen wird laut Novák nach einem zuvor vereinbarten Szenario fortgesetzt. "Rolls-Royce SMR wird sich nun der Entwicklung von bis zu drei modularen Einheiten in Großbritannien widmen, wobei ČEZ als Lieferant oder Unterlieferant bestimmter Technologien beteiligt sein wird, beispielsweise über die Firma Škoda JS oder einige unserer anderen Tochtergesellschaften", beschrieb Novák den Plan. Daneben werden auch die Vorbereitungen für den ersten modularen Reaktor in Tschechien fortgesetzt, der in Temelín entstehen soll. "Dort wurden bereits geologische Untersuchungen durchgeführt, und einige Vorbereitungsarbeiten im Prozess. Das gesamte Projekt steht jedoch noch ganz am Anfang", betonte Novák.

Durch die Zusammenarbeit sollen neuen Märkte erschlossen werden 

Seinen Angaben zufolge werden sich die Unternehmen auch weiteren Projekten widmen, sei es in Tschechien oder weltweit. ČEZ möchte die Technologie der modularen Reaktoren künftig auch bei noch in Betrieb befindlichen Kohlekraftwerken einsetzen. Zu diesem Zweck hat das Unternehmen bereits Standorte in Prunéřov (Brunnersdorf) und Dětmarovice (Dittmarsdorf) ins Auge gefasst. "Wir prüfen diese Standorte, aber sie kommen erst nach Temelín an die Reihe", fügte Novák hinzu.

Chris Cholerton, CEO von Rolls-Royce SMR, sagte: "Diese Vereinbarung ist ein wichtiger Schritt vorwärts in unserer Partnerschaft mit ČEZ und unterstreicht unser gemeinsames Bestreben, die Bereitstellung zuverlässiger und sauberer Kernenergie in der Tschechischen Republik zügig voranzutreiben. Wir sind stolz darauf, gemeinsam mit ČEZ ein Programm umzusetzen, das unseren beiden Ländern erhebliche industrielle und wirtschaftliche Vorteile bringen und gleichzeitig dazu beitragen wird, wichtige Ziele in Bezug auf Energiesicherheit und Dekarbonisierung zu erreichen."

Die Reaktoren können in Serie hergestellt werden

Nach früheren Informationen von ČEZ handelt es sich bei dem kleinen modularen Reaktor von Rolls-Royce SMR um einen Druckwasserreaktor, der aktive und passive Sicherheitselemente nutzt. Seine elektrische Leistung soll 470 Megawatt betragen, die Lebensdauer des Reaktors wird auf mindestens 60 Jahre geschätzt.

Modulare Reaktoren können in Fabriken in Serie hergestellt und nach und nach in einzelnen Blöcken an einem Ort konzentriert werden. Nach Ansicht von Experten für Kernenergie haben die Kernkraftwerksblöcke zwar eine geringer Leistung, können jedoch viel schneller und einfacher gebaut werden. Der Betrieb ist ähnlich wie bei Großreaktoren. 


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