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09 Oct
MSV Brünn: Robotik und Verteidigungstechnologie als Trends für Europas Industrie

Am 7. Oktober wurde in Brünn die 66. Internationale Maschinenbaumesse (MSV) eröffnet. Als bedeutendste Industriemesse Mitteleuropas ist sie ein Indikator für den Transformationsprozess des Industriesektors und zeigt aktuelle Trends und Neuentwicklungen auf. Robotik ist einer der Schwerpunkte der Messe, an dem die namhaftesten Hersteller und Entwickler an einem Ort versammelt sind. Jene Branche, die aufgrund des geopolitischen Umbruchs besonders viel an Investitionen lukrieren wird, ist die Verteidigungsindustrie, der die Fachkonferenz DefenCEO gewidmet ist. Die MSV Brünn ist noch bis 10. Oktober im Gange.

Mensch gegen Maschine: Ein Roboter im "Boxkampf" mit Industrieminister Lukáš Vlček

Bild: BVV

Die MSV ist eine traditionelle Plattform, wo Technologieleader, Produktionsfirmen, Start-ups, Investoren und Forschungsinstitutionen zusammenkommen. Neben Ausstellerständen und Innovationen bietet die Messe auch Raum zum Vernetzen von Fachleuten und Firmenvertretern aus aller Welt. Die diesjährige 66. Auflage stellt Themen in den Fokus, die nicht nur die tschechische Industrie und Wirtschaft bewegen.

"Die Internationale Maschinenbaumesse stellt Innovationen vor und spiegelt aktuelle Trends und die Transformation der tschechischen Industrie wider. Es geht nicht nur um Maschinenbautechnologien oder Digitalisierung, heutzutage ist alles verknüpft und die Messe ist der zentrale Ort, der einen umfassenden Blick auf die Industrie bietet. Deshalb stellen wir dieses Jahr Segmente in den Mittelpunkt, in die in den kommenden Jahren enorme Investitionen fließen sollen, ob nun Energiewirtschaft oder Verteidigungsindustrie", so Jan Kubata, Hauptgeschäftsführer der Messe Brünn. 

Die breitere Reichweite der Messe spiegelt sich auch im Rahmenprogramm wider. Seinen Auftakt bildet traditionell die Jahrestagung des Industrieverbands der Tschechischen Republik. Dieses Jahr konzentriert sich die zweistündige Debatte insbesondere auf diverse Prioritäten für die neue Regierung, die Zukunft der Europäischen Union und die Rolle der Industrie bei der Verteidigungsfähigkeit Europas. "Die Internationale Maschinenbaumesse ist für uns ein Ort, wo das Beste der tschechischen Industrie präsentiert wird, vor allem jedoch der Veranstaltungsort unserer traditionellen Jahrestagung. Diese ist nicht nur ein feierliches Treffen, sondern vor allem eine Plattform für echte Dialoge und zum Präsentieren der Prioritäten unserer Industrie. Zusammen mit Spitzenkräften des tschechischen Business und führenden Entscheidungsträgern aus Politik, Diplomatie und der akademischen Sphäre werden wir über die Gegenwart und Zukunft der Industrie nicht nur in Tschechien, sondern im Kontext ganz Europas diskutieren", sagte Jan Rafaj, Präsident des Industrieverbands (SP ČR).

Wirtschaftsstrategie: Tschechien in die Top 10

An der Teilnahme an der diesjährigen Maschinenbaumesse haben Aussteller traditionsgemäß großes Interesse. Mit dem umfassenden Blick auf die tschechische Industrie hängt die breitere Präsenz traditioneller heimischer Marken zusammen, und das bei weitem nicht nur aus dem Maschinenbau. Neben dem Automobilhersteller Škoda Auto wird auch die Tschechische Sparkasse (Česká spořitelna) nicht fehlen, die dieses Jahr ihr 200. Gründungsjubiläum feiert. Sie ist in die Sonderpräsentation Digitale Fabrik 2.0 eingebunden und stellt sich auch mit einem eigenen Stand auf dem Freigelände vor. 

Auf der MSV stellen sich unter der Federführung des Industrie- und Handelsministeriums erneut 13 staatliche Institutionen vor. "Im Rahmen des Tschechischen nationalen Stands bieten wir tschechischen Firmen erneut umfassende Beratung an, und überhaupt zum ersten Mal präsentieren wir den Stand in den Farben des neuen einheitlichen visuellen Stils der Tschechischen Republik. Neu ist auch ein Podcaststudio, in dem sich Gäste mit Exportförderung, neuesten Technologien oder Finanzierung von Expansionsvorhaben befassen werden. Entsprechend der Wirtschaftsstrategie 'Tschechien in die Top 10' lautet unser Ziel, interessierten Unternehmen Hilfe anzubieten, von den ersten Ideen über Innovationen und Entwicklung bis hin zum Einstieg in ausländische Märkte. Nach einem Jahr freue ich mich wieder auf persönliche Treffen sowohl an unserem Stand als auch außerhalb", sagte Industrie- und Handelsminister Lukáš Vlček (STAN). Das Programm am Tschechischen nationalen Stand kann man auch unter www.ceskanarodniexpozice.cz verfolgen. 

Zahlreiche offizielle Präsentationen

Traditionell stark auf der MSV vertreten sind ausländische Firmen. Die meisten kommen aus Deutschland, der Slowakei und Polen, starke Präsenz wird jedoch auch aus asiatischen Ländern erwartet, Technologieleader aus China und Japan inbegriffen. Der Japanische Pavillon auf der MSV wird von JETRO organisiert, der japanischen Regierungsagentur für Förderung von Handel und Investitionen. Auf der MSV 2025 stellen 15 japanische Gesellschaften erneut Japan als starkes Produktionsland vor. Die Hauptthemen ausgewählter mittelständischer japanischer Unternehmen und Start-ups lauten Automation, Einsparung von Arbeit, Produktivitätssteigerung in der Produktion sowie präzise Fertigungstechnologien, also Bereiche, in denen Japan traditionell Vorreiter ist.

Die bedeutende Position der MSV im globalen Kalender der auf Industrietechnologien ausgerichteten Messen wird auch durch zehn offizielle Präsentationen unterstrichen. Durch von staatlichen Institutionen unterstützte Stände repräsentiert sind dieses Jahr die Slowakei, Österreich, Frankreich, Polen, Ungarn, China, Indien, Usbekistan, die Ukraine und Japan. Zur MSV kommen ferner Handelsdelegationen aus Südkorea, den USA, der Türkei, Indonesien, Kasachstan, Usbekistan und Tadschikistan.

Hochpräziser 30-Tonnen-Gigant aus tschechisch-österreichischer Entwicklung

Besonderes Aufsehen erlangte die Präsentation des größten Exponates der heurigen Maschinenbaumesse. Hinter dem Namen WFL M40 Millturn 3000 verbirgt sich ein 12 Meter langes und 30 Tonnen schweres, hochkomplexes multifunktionales Bearbeitungszentrum, das zu der Bearbeitung besonders großer Bauteile aus der Luftfahrt oder der Verteidigungsindustrie zum Einsatz kommt.

Offizieller Banddurchschnitt bei der Präsentation: Roman Rauch (WKO Außenwirtschaft Prag), Christian Jagersberger (Head of Sales WFL Millturn Technologies), Lukáš Vlček, (Industrieminister Tschechien)

Bild: domus communications

Die Spezialmaschine wurde vom Budweiser Ingenieursbüro LMTS zusammen mit dem oberösterreichischen Partner WFL Millturn Technologies entwickelt.

Roboty 2025 - Die Spitze der Robotik

An einem Gemeinschaftsstand finden die Messebesucher führende Unternehmen dieses Gebiets, die hier ihre Lösungen für die industrielle Praxis vorstellen. ABB, Fanuc, Vodafone Business, ATEsystem, Gimatic, Hahn und Skylimit Industry stellen hier neueste Roboter, Anwendungen und Komponenten vor – von kollaborierenden und mobilen Einzelgeräten bis hin zu kompletten automatisierten Systemen. Freuen können sich die Besucher nicht nur auf Vorführungen diverser Technologien, sondern auch auf interaktive Elemente, zum Beispiel einen Roboter des Prager Unternehmens Fanuc, der mit ihnen Basketball spielt, oder ein mobiles Podcaststudio mit Gästen von Firmen, Start-ups und Forschungsinstitutionen.

DefenCEO: Konferenz für Führungskräfte der Verteidigungsindustrie

Die Verteidigungs- und Rüstungsindustrie erlebt in diesen Zeiten einen ungeahnten Boom. Für tschechische Produktions- und Maschinenbaufirmen bieten sich neue Geschäftsmöglichkeiten. Der Einstieg in diesen Sektor ist jedoch nicht einfach - er verlangt Kenntnis von Regeln, Lizenzen, Sicherheitsmaßnahmen und auch Finanzierungsmöglichkeiten. Die DefenCEO richtet sich an Führungskräfte und behandelt mit Experten-Vorträgen und Workshops diese Themen ausführlich.

Starker Auftritt der österreichischen Wirtschaft auf der MSV

Die MSV bietet seit Jahren für die österreichische Industrie eine ideale internationale Plattform zur Präsentation. Neun namhafte Unternehmen sind sich auf dem gemeinsamen Österreichstand, der vom AußenwirtschaftsCenter Prag der Wirtschaftskammer Österreich (WKO) organisiert wird, zu finden. Weitere 26 österreichische Unternehmen stellen auf eigenen Ständen aus, einige davon sind durch ihre tschechischen Niederlassungen vertreten.

"Viele Industrien machen derzeit schwere Zeiten durch. Nachfrageschwäche, Technologiebrüche, fehlendes Fachpersonal, Nachhaltigkeit, usw. - verlangen konstante Verbesserungen in der Prozess-Automatisierung. Tschechische Unternehmen investieren verstärkt in vernetzte Systeme, Industrie 4.0- und KI-Lösungen, um Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und den aktuellen Problemen standzuhalten. Und gerade hier haben österreichische Unternehmen viel anzubieten," erklärte Roman Rauch, der österreichische Wirtschaftsdelegierte in Prag gegenüber Journalisten.

Das AußenwirtschaftsCenter Prag und sein AußenwirtschaftsBüro in Brünn bieten unter der Auslandsmarke Advantage Austria österreichischen Firmen eine ganze Reihe von Service-Aktivitäten an: Neben der Unterstützung und Organisation von Messebeteiligungen oder von Präsentationen auf renommierten Konferenzen in Tschechien bieten wir individuelle Hilfe beim Eintritt auf den tschechischen Markt, Beschaffung von Markt- und Vertriebsinformationen, Kunden-/Lieferantensuche, Troubleshooting, etc.

Die Internationale Maschinenbaumesse Brünn ist noch bis 10. Oktober im Gange.

Info im Web: https://www.bvv.cz/en/msv


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