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09 Sep
Asiaten schätzen Tschechien als Investment-Standort

Während man in den Nachbarländern Österreich und Deutschland um internationale Investments buhlen muss, läuft es in dieser Hinsicht in der Tschechischen Republik besser. Vor allem bei asiatischen Investoren wird das Land immer beliebter. So wurde im vergangenen Frühjahr eine offizielle Vertretung in Taiwan eingerichtet, um die Wirtschaftsbeziehung vor Ort zu vertiefen. Die ersten Früchte konnte man bereits ernten, indem zwei taiwanesische Unternehmen ihren europaweiten Hauptsitz in der tschechischen Hauptstadt einrichten werden. Dem vorausgegangen ist ein langjähriges zielgerichtetes Marketing auf dem asiatischen Markt, dass bereits in der Ära von Präsident Miloš Zeman - damals freilich mit Fokus auf die Volksrepublik China - begonnen hat.

Symbolbild: GettyImages

Als erstes Unternehmen wird CTi Cable seine lokalen Aktivitäten in Prag aufnehmen. Das Unternehmen ist spezialisiert auf die Herstellung von Kabeln und Steckern für HDMI, USB, DisplayPort, Ethernet und ähnliche Anwendungen. Die tschechische Produktion soll den europäischen Markt bedienen, wobei die Taiwanesen ihre Lieferungen für künstliche Intelligenz, autonome Fahrzeuge, Industrie, Luftfahrt und andere Bereiche zusätzlich verstärken wollen.

Klein, aber mit Zukunftsperspektive

"Wir sind dabei, die Fabrik in Betrieb zu nehmen, und erwarten den Produktionsstart im September", sagte Sunny Lin, Vizepräsident von CTi Cable, gegenüber dem tschechischen Wirtschaftsmagazin e15. Die Produktion wird hoch automatisiert sein, sodass sich die Anzahl der neugeschaffenen Arbeitsplätze vorerst nur im Dutzendbereich bewegen dürfte. Der Minister für Industrie und Handel, Lukáš Vlček (STAN), erklärte gegenüber e15, dass es sich um ein kleines, aber willkommenes und strategisches Projekt handelt.

CTi Cable gab an, dass sie sich aufgrund der guten politischen Beziehungen, der Stabilität, der strategischen Lage inmitten Europas sowie der industriellen Tradition und des Know-hows, insbesondere in technologisch anspruchsvollen Branchen, für Tschechien entschieden haben.

Tschechien als strategischen Drehscheibe für den europäischen Markt

Der zweite Investor, das taiwanesische Unternehmen C-Tech United Corporation, ein weltweit führender Anbieter von Lithium-Ionen- und Lithium-Polymer-Batteriemodulen, eröffnet in Prag seine erste europäische Repräsentanz. Das Unternehmen plant, im nächsten Jahr die Produktion in Tschechien aufzunehmen. Es ist die Herstellung sowohl von Modulen, als auch von kompletten Batteriesystemen geplant. C-Tech beliefert traditionelle Computerhersteller wie Acer, Dell, HP oder LG mit Batterien und expandiert nach und nach in andere Bereiche wie Elektromobilität, Notstromversorgungssysteme, Energiespeicherung, IT-Systeme und Ähnliches.

Derzeit wird ein geeigneter Standort für die Errichtung einer Fabrik gesucht, wobei die Regionen Ústí nad Labem (Aussig) und Karlovy Vary (Karlsbad) favorisiert werden.

Der Generaldirektor von C-Tech für die Tschechische Republik, Van Fan, teilte mit, dass die Produktion bis Ende nächsten Jahres anlaufen sollte. Zusätzlich will man auch europäische Dienstleistungen anbieten und erwägt die Einrichtung eines Forschungs- und Entwicklungszentrums.


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