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10 Sep
Tschechien wird bis zu 70.000 inländische Arbeitskräfte pro Jahr verlieren

Die Tschechische Republik steht vor dem größten Rückgang an Arbeitskräften seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges, ausgelöst durch das Ungleichgewicht zwischen der Zahl der Menschen, die in Rente gehen, und der Zahl der jungen Menschen, die in den Arbeitsmarkt eintreten. Bereits jetzt liegt der jährliche Verlust bei 30.000 Arbeitskräften, und innerhalb von zehn Jahren wird sich die Situation mehr als verdoppeln. Was zur Folge hat, dass der Anteil der älterer Arbeitnehmer auf dem Arbeitsmarkt steigen wird.

Symbolbild: GettyImages

"Die Tschechische Republik steht vor dem größten Rückgang der Erwerbsbevölkerung seit dem Zweiten Weltkrieg", warnte Jaroslava Rezlerová, Geschäftsführerin der Personalagentur ManpowerGroup ČR. Laut ihren Angaben gehen jährlich 120.000 Menschen in Rente, aber es kommen nur 90.000 Absolventen nach.

Darauf hin deutet auch die Prognose des tschechischen Statistikamtes (ČSÚ): "Der Anteil der 15- bis 64-Jährigen an der Gesamtbevölkerung wird zunächst stagnieren und dann sinken. Der größte Rückgang wird in den 2040-er und 2050-er Jahren zu verzeichnen sein, in denen sich der Anteil dieser Personen von 64 auf 56,6 Prozent verringern dürfte", so das Amt.

Unternehmer werden mehr auf ältere Mitarbeiter setzen müssen

Tomáš Dombrovský von der Firma Alma Career, die die Jobportale Jobs.cz und Práce.cz betreibt, befürchtet, dass die Unternehmen in Zukunft viel stärker als bisher auf ältere Arbeitnehmer setzen müssen. "Wenn sie jedoch das nicht tun, haben wir ein Problem. Die tschechische Bevölkerung altert, und ein immer größerer Anteil der Arbeitnehmer erreicht ein mittleres und höheres Alter", erklärte er gegenüber dem Newsportal Novinky.cz.

Durch die Angleichung der Löhne wird es immer schwieriger ausländische Arbeitskräfte zu etablieren

Laut Rezlerová besteht die Lösung darin, den Markt stärker für ausländische Arbeitskräfte zu öffnen. Zwar wurde dieser teilweise durch die Migration aus der Ukraine aufgefüllt, aber dabei handle es sich vor allem um Frauen, während die Zahl der Männer zurückginge, erklärte sie. Außerdem gleichen sich die Löhne mit denen in Polen, Rumänien oder Bulgarien an, sodass der tschechische Markt für Arbeitnehmer aus diesen Ländern nicht mehr so attraktiv ist, ergänzte Rezlerová.

Quelle: Novinky.cz


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