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15 May
Umfrage: Die größte Sorge junger Tschechen sind die Wohnkosten

Den jungen Tschechen bereiten die Ausgaben, die mit dem Wohnen verbunden sind, die größten Sorgen. In einer Umfrage des Beratungsunternehmens Deloitte gaben dies 44 Prozent der Jahrgänge 1983-1994, der sogenannten Generation Y, und 36 Prozent der Jahrgänge um 2000, der sogenannten Generation Z, an. Gleichzeitig sind für 80 Prozent von ihnen Arbeitszufriedenheit und Wohlbefinden wichtig, und im Vergleich zu ausländischen Befragten neigen die jungen Tschechen auch weniger zum Unternehmertum.

Bild: Tierra Mallorca/Unsplash

Nach Angaben von Platy.cz liegt das Durchschnittsgehalt der 25- bis 34-Jährigen bei 46.000 Kronen (1.850 Euro). Laut Experten ist der Betrag angemessen, um die Bedürfnisse eines Erwachsenen mit einem Kind abzudecken. Allerdings erreichen zwei Drittel der Menschen in der Tschechischen Republik diesen Betrag nicht. Der Medianlohn für Personen unter 24 Jahren liegt immer noch um rund 10 000 Kronen (400 Euro) niedriger.

"Wohlfühl-Arbeitsplatz" wichtig

"Junge Tschechen empfinden die Sinnhaftigkeit ihrer Arbeit sowie ihre Zufriedenheit und ihr Wohlbefinden am Arbeitsplatz als ähnlich wichtig wie junge Menschen im Ausland. Dies zeigt, dass sie sich sehr wohl bewusst sind, wie viel Einfluss die Arbeit auf sie hat, und dass eine ungeeigneter Job oder ein problematischer Arbeitgeber sich sehr negativ auf ihre Lebensqualität auswirken kann", sagte Andrea Černá, Expertin für HR-Trends bei Deloitte.

Junge Tschechen zahlen 40 Prozent ihres Bruttolohns für eine 60m²-Wohnung  

Daten verschiedener Unternehmen und auch die Ergebnisse der Nachrichtenagentur ČTK haben bereits gezeigt, dass junge Tschechen im Alter von 25 bis 35 Jahren von ihrem Lohn mehr für die Miete zahlen als in den meisten in der Befragung involvierten westeuropäischen Ländern. Sie geben beispielsweise fast 40 Prozent des mittleren Bruttolohns für die Miete einer 60 Quadratmeter großen Wohnung aus. Das ist im Verhältnis mehr als junge Menschen in Deutschland, Österreich oder Frankreich zahlen. Allerdings kann das Verhältnis je nach Ort variieren, so sind die Mieten in Hauptstädten und Großstädten deutlich höher. 

Nach den jüngsten Daten von Deloitte lag die Durchschnittsmiete in der Tschechischen Republik im ersten Quartal dieses Jahres bei 295 Kronen (12 Euro) pro Quadratmeter, was einer Monatsmiete für eine 60-Quadratmeter-Wohnung von 17.700 Kronen (720 Euro) ohne Nebenkosten entspricht. Der durchschnittliche Verkaufspreis einer Wohnung in der Tschechischen Republik lag im vierten Quartal des vergangenen Jahres bei 95.000 Kronen (3.800 Euro) pro Quadratmeter.

Die Kosten für den Kauf einer Immobilie in der Tschechischen Republik betrugen im Durchschnitt mehr als 13 Bruttojahresgehälter. Die monatliche Rückzahlung eines Hypothekendarlehens über 3,5 Millionen Kronen (141.000 Euro), das sind bis zu 80 Prozent des geschätzten Immobilienpreises (LTV) bei einer Laufzeit von 25 Jahren und einem durchschnittlichen Zinssatz von 5,52 Prozent, betrug im Mai dieses Jahres 21.540 Kronen (868 Euro). Im Vergleich zum Jahresbeginn ist der Zinssatz jedoch gesunken, was anhand des Beispiels, laut den Daten des Swiss Life Hypoindex, den Rückzahlungsbetrag um etwa 1.000 Kronen (40 Euro) vermindert.

Im Zuge der Deloitte-Umfrage Gen Z and Millennials 2024 wurden 500 junge Menschen aus Tschechien interviewt, darunter 300 Gen Z und 200 Gen Y. Die Antworten ergänzten die globale Umfrage, an der insgesamt 22.841 Personen weltweit teilgenommen haben.


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