
Zugegeben: Das Vorhaben von Vít Horký und Jakub Havrlant (Gründer des neuen Prager Risikokapitalfonds United Founders) klingt mehr als ambitioniert. Andererseits sieht Europa hilflos zu, wie sich die "Big Seven" (Alphabet, Amazon, Apple, Meta, Microsoft, Nvidia und Tesla) weltweit ausbreiten. Dem will United Founders entgegenwirken und laut Horký soll Europa langfristig seine eigenen Billionen-Dollar-Giganten hervorbringt.

Vít Horký
Bild: United Founders
Das Gründerduo kritisiert die mangelnde Investitionsbereitschaft in Europa. Das bestätigen auch die Zahlen. Während amerikanische Start-ups im vergangenen Jahr fast 75 Milliarden Dollar von Investoren zur Verfügung hatten, waren es in Europa gerade mal 15 Milliarden.
Kein europäisches Unternehmen unter den Top-10 der Technologieunternehmen
"Kein europäisches Technologieunternehmen hat in den letzten fünfzig Jahren eine Bewertung von über hundert Milliarden Euro erreicht. In der Rangliste der zehn wertvollsten Technologieunternehmen der Welt ist kein einziges europäisches Unternehmen vertreten", sagte Horký, Mitbegründer des Fonds.
Bereits mehr als hundert Investoren aus 26 Ländern
Horký und Havrlant wollen die zersplitterte europäische Tech-Szene zu einer Einheit zusammenführen. Sie haben vorerst 430 Millionen Kronen (17,6 Mio. Euro) in das Start-up investiert, und mittlerweile haben sich bereits über hundert Investoren aus 26 europäischen Ländern angeschlossen, darunter Mews, Avast und Quantum Systems
"Vor etwa einem Jahr kam Vít mit der brillanten Idee von United Founders zu uns und bat uns um Unterstützung, und wir sagten, dass wir dabei sein wollen. Als Team von Gründungspartnern investieren wir 17 Millionen Euro aus eigenen Mitteln", sagte Dušan Zábrodský, Investmentpartner bei Rockaway gegenüber Forbes.
Talente versanden, weil die finanzielle Unterstützung fehlt
"Europa bringt ein Viertel aller Absolventen technischer Studiengänge weltweit hervor und generiert 43 Prozent der globalen Patentanmeldungen. Talente gibt es genug, aber sie erhalten nicht das gleiche Maß an Unterstützung wie in den Vereinigten Staaten", erklärte Horký.
Verstärkte Zusammenarbeit mit Forschungszentren und Universitäten
Der Fonds ist in acht europäischen Städten tätig, nämlich in Prag, London, München, Berlin, Paris, Brüssel, Zürich und Pressburg. Dadurch eröffnen sich auch Zugänge zu Forschungszentren und Universitäten.
"Wir glauben, dass Europa derzeit noch zu zersplittert ist, um mit großen Ökosystemen wie denen in den USA oder China konkurrieren zu können", meinte Horký. "Unser Ziel ist es, erfahrene Technologieunternehmer miteinander zu vernetzen und eine Plattform aufzubauen, die es ihnen ermöglicht, die vielversprechendsten und ambitioniertesten Start-ups zu unterstützen", fügte er hinzu.
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