Michal Ajvaz (geb. 1949 in Prag) knüpft mit seinem Werk an die Prager deutsche Literatur wie Franz Kafka und Gustav Meyrink sowie an Alfred Kubin an, aber auch an tschechische Surrealisten. Der Roman mit dem Originaltitel "Druhé město" wurde von Veronika Siska ins Deutsche übersetzt und erscheint am 15. September im Allee-Verlag.
In einem Prager Antiquariat kauft der Erzähler ein sonderbares Buch. Es ist in einer mysteriösen Schrift verfasst und scheint aus einer unbekannten, "anderen Stadt" zu stammen, die sich in einer seltsamen Symbiose mit Prag befindet. Langsam dringt der Erzähler in diese Stadt ein, die sich irgendwo an den Rändern der Stadt und in den Schatten und Spiegelungen des Alltags, gleichzeitig aber auch an bekannten Orten Prags befindet. Er versucht, den Sinn der Stadt zu verstehen und in ihr Zentrum, das vor ihm aber zu fliehen scheint, vorzudringen. Doch je tiefer er in die Geheimnisse dieser Stadt eintaucht, desto mehr geraten seine Überzeugungen, Wahrnehmungen und seine Existenz ins Wanken.
"Die andere Stadt" ist eine faszinierende Mischung aus surrealer Erzählkunst, philosophischer Tiefe und mysteriösem Abenteuer. Ajvaz' Roman stellt Fragen über das Wesen der Realität und lädt seine Leser ein, über die Oberfläche des Alltäglichen hinaus zu schauen. Wer mutig genug ist, sich auf diese Reise einzulassen, wird wohl nicht die andere Stadt finden - aber vielleicht sich selbst.
Michal Ajvaz ist ein bedeutender Vertreter der tschechischen Gegenwartsliteratur. Er erhielt 2005 den Jaroslav Seifert-Preis, 2012 den wichtigsten tschechischen Literaturpreis Magnesia litera sowie 2020 den Staatspreis für Literatur. Sein Werk wurde bislang in 24 Sprachen übersetzt.
Michal Ajvaz: "Die andere Stadt". München (Allee) 2025.
ISBN: 978-3-911524-02-5
Werbung/Inzerce