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30 Apr
Neuer Minister: Dritter Universitätsrektor in der Regierung

An Mangel an akademischer Bildung wird die tschechische Regierung wohl nicht scheitern. Mit dem Amtsantritt von Pavel Tuleja (TOP'09) am 6. Mai als neuer Wissenschaftsminister verfügt das Kabinett von Premier Petr Fiala (ODS) über drei Universitätsrektoren. Insgesamt befinden sich acht Lehrer in der Regierung. Tuleja beerbt seine Parteikollegin Helena Langšádlová, die zuvor ihren Rücktritt erklärt hatte. Ihre Partei TOP'09 war mit der Art und Weise, wie sie die Ergebnisse ihrer Arbeit in der Öffentlichkeit präsentiert hatte, unzufrieden. Einige Politiker hatten sie zuvor für ihre "Unsichtbarkeit" kritisiert. 

Designierter Wissenschaftsminister Pavel Tuleja

Bild: TOP'09

Tuleja, ein dreiundfünfzigjähriger Wirtschaftswissenschaftler, arbeitete bislang als Prorektor für Strategie und Kommunikation an der Schlesischen Universität in Troppau/Opava. Er war von 2015 bis Februar letzten Jahres Rektor an dieser Universität. Premier Fiala, der die Masarykuniversität in Brünn leitete, war ebenfalls Rektor. Nach ihm wurde sie vom derzeitigen Bildungsminister Mikuláš Bek (STAN) geleitet. Lehrer aller Schulstufen sind in der tschechischen Regierung von allen Berufsgruppen am stärksten vertreten. Neben Fiala, Bek und Tuleja haben auch Innenminister Vít Rakušan (STAN), Gesundheitsminister Vlastimil Válek (TOP 09), Landwirtschaftsminister Marek Výborný (KDU-ČSL), Kulturminister Martin Baxa (ODS) und Justizminister Pavel Blažek (ODS) als Lehrer gearbeitet.

Der Vize-Parteiobmann der TOP'09, Vlastimil Válek, nannte Tuleja aufgrund seiner akademischen Erfahrung einen "hervorragenden Kandidaten". Beruflich befasst sich Tuleja mit makroökonomischer Analyse, Volkswirtschaft und vergleichenden Wirtschaftswissenschaften. Er ist Autor oder Mitautor zahlreicher wissenschaftlicher Studien, Monografien, Artikel und Lehrtexte. Neben seiner akademischen Tätigkeit ist er in sozialen und administrativen Organisationen aktiv. Unter anderem ist er auch Vorsitzender des Aufsichtsrats des Bergbauunternehmens OKD und Vorsitzender des Verwaltungsrats des Instituts UnikaCentrum.

Tuleja ist seit 2020 Mitglied des mährisch-schlesischen Regionalrats und gehört auch dem Gemeinderat von Havířov/Hawirzow an. Vor sieben Jahren kandidierte er erfolglos auf der mährisch-schlesischen Kandidatenliste der TOP'09 für das Abgeordnetenhaus.

UPDATE nach Redaktionsschluss:

Am 3. Mai 2024 zog Tuleja seine Kandidatur als Wissenschaftsminister zurück. (siehe POWIDL-Beitrag "Die Besetzung des Wissenschaftsressorts wurde zum politischen Fiasko für TOP'09")


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