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22 Feb
Tschechien leistete seit Kriegsbeginn 10 Mrd. CZK Militärhilfe an die Ukraine

Die Militärhilfe der tschechischen Regierung für die Ukraine seit Beginn der russischen Invasion beläuft sich auf zehn Milliarden Kronen (420 Mio. €), weitere Waffen im Wert von 30 Milliarden Kronen (1,27 Mrd. €) wurden von der Rüstungsindustrie in das Land geliefert. Dies sagte Premierminister Petr Fiala (ODS) auf dem einstündigen Treffen der Bukarest-9-Gruppe (B-9) in Warschau am 22. Februar. Die B-9 umfasst neben den drei baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen auch die mittel- und osteuropäischen NATO-Staaten Polen, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Rumänien und Bulgarien. Fiala zufolge hat die Tschechische Republik der Ukraine auch 89 Panzer geliefert.

Gipfel in Warschau mit den B-9-Staats- bzw. Regierungschefs, sowie US-Präsident Joe Biden und NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg

Bild: Vláda České republiky/Tiskový servis

"Seit dem Beginn der russischen Invasion ist die Tschechische Republik einer der größten Geber und Lieferanten von Militärhilfe für die Ukraine. Wir waren die ersten, die die Ukraine mit Hubschraubern, Panzern, Haubitzen, Raketenwerfern und Schützenpanzern belieferten", erklärte Fiala. Er wies darauf hin, dass ein Teil der Summe durch Spenden aus Sammlungen bei tschechischen Bürgerinnen und Bürger zustande gekommen ist.

Konkret wurden 89 Panzer, 226 Kampf- und gepanzerte Fahrzeuge und 38 Haubitzen an die Ukraine geliefert. Die Tschechische Republik stellte 900 Meter Brückenelemente aus den Materialreserven zur Verfügung. "Die tschechische Rüstungsindustrie lieferte in Abstimmung mit der tschechischen Regierung auch 33 Salvenraketenwerfer an die Ukraine", fügte der Premier hinzu.

Auf der Grundlage von Anfragen aus der Ukraine organisierte die Tschechische Republik ferner die Lieferung von Munition im Ausmaß von mehr als anderthalb Millionen Stück, darunter mehr als 60.000 Raketen.

"Die erste von uns organisierte Lieferung fand nur 14 Tage nach Beginn der Invasion statt, und damit haben wir anderen gezeigt, dass es möglich ist und dass dies der richtige Weg ist", sagte Fiala. Er fügte hinzu, dass die tschechische Armee nicht nur materielle Hilfe leistet, sondern auch bei der Ausbildung ukrainischer Soldaten mithilft. Das Kabinett von Fiala strebt bis Jahresende die Ausbildung von rund 4.000 ukrainischen Soldaten auf tschechischem Gebiet an. Der zweite Ausbildungszyklus laufe derzeit und soll Ende Februar abgeschlossen sein, so der tschechische Premier. Er strich auch heraus, dass auf der anderen Seite die Tschechische Republik wiederum Unterstützung von den Bündnispartnern, allen voran von den USA, als Kompensation für Waffen und Kriegsgerät erhalte, das in die Ukraine geliefert worden ist. Diese Gelder werden für die Modernisierung der Armee eingesetzt, sagte Fiala.

Bereits vergangene Woche kündigte der US-Botschafter in Prag, Bijan Sabet, ein Finanzpaket von 200 Mio. Dollar für Tschechien an. Bereits im Herbst 2022 wurde eine ähnliche Unterstützung in den Höhe von 106 Mio. Dollar zugesagt (POWIDL berichtete).

Fiala traf in Warschau mit US-Präsident Joe Biden, NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg und den Regierungschefs der übrigen B-9-Staaten (Ungarns Premier Viktor Orbán reiste nicht zu dem Treffen, er ließ sich durch Staatspräsidentin Katalin Novák vertreten) zusammen. Der Gipfel fand zwei Tage vor dem Jahrestag des russischen Einmarsches in die Ukraine statt. Biden appellierte an die östlichen Bündnispartner, geschlossen zu agieren. "Sie wissen besser als alle andere, was bei diesem Konflikt auf dem Spiel steht", sagte Biden. NATO-Generalsekretär Stoltenberg mahnte, man dürfe nicht zulassen, dass Russland weiter "die europäische Sicherheit untergräbt".


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