Die Unternehmen CZ LOKO, GX Corpfin und SafeLock stellen am 10. Juni 2025 auf der Messe Rail Business Days in Ostrau die erste tschechische Lokomotive vor, die mit einer Alko-Wegfahrsperre ausgestattet ist. Sie soll das Anfahren verhindern, wenn der Lokführer den Alkoholtest nicht besteht. Diese Premiere setzt einen neuen Sicherheitsstandard im Eisenbahnverkehr. CZ LOKO wird die Alko-Wegfahrsperre als empfohlene Sonderausstattung für alle neuen und modernisierten Lokomotiven, sowie als Nachrüstsatz für bereits in Betrieb befindliche Fahrzeuge anbieten.
Symbolbild: GettyImages
So funktioniert die Wegfahrsperre
Vor dem Starten des Fahrzeugs wird der Lokführer zu einem Atemtest aufgefordert. Ein negatives Ergebnis ermöglicht das Fahren des Fahrzeugs, ein positives Ergebnis blockiert es. Die Wegfahrsperre hält Temperaturen von −40°C bis +85°C stand, bietet Stichproben während der Schicht und speichert alle Daten in einer verschlüsselten Cloud zur Überwachung durch die Leitstelle.
Die Notwendigkeit von Alkohol-Wegfahrsperren wird durch vereinzelte, aber schwerwiegende Vorfälle unterstrichen. Beispielsweise bei einer Zugkollision in Prag-Lieben (Praha-Libeň) im Jahr 2024 hatte einer der Lokführer fast 2 Promille Atem-Alkohol, 35 Personen wurden verletzt und der Schaden belief sich auf über 31 Millionen Kronen (1,25 Mio. Euro). Glücklicherweise gab es bei diesem Unfall keine Todesopfer, aber er hätte eventuell verhindert werden können.
Sicherheit für Passagiere und Lokführer
"Dank der Partnerschaft mit CZ LOKO können wir zeigen, dass eine Technologie, die sich in Millionen von Kilometern in Schienenfahrzeugen des öffentlichen Nahverkehrs bereits bewährt hat, auch dazu beitragen kann, die Sicherheit im Eisenbahnverkehr deutlich zu erhöhen", erklärte Jan Slováček von SafeLock.
"Unsere Motivation ist nicht nur der absolut sichere Betrieb unserer Fahrzeuge, sondern auch ein gewisser Schutz für die Lokführer, die unsere Fahrzeuge bedienen. Wenn wir ehrlich sind, dann ist beispielsweise Restalkohol beim Fahrer oder Lokführer etwas, das einfach passieren kann, und in der Realität auch passiert. Und dieses Gerät ist eine weitere Schutzstufe, die den Verlust des Arbeitsplatzes oder mögliche Sachschäden oder Todesfälle verhindert. Deshalb möchten wir allen unseren Kunden die Wegfahrsperre als optionale, aber sehr empfehlenswerte Ausstattung für neue und modernisierte Lokomotiven anbieten. Auch ältere Lokomotiven können damit nachgerüstet werden", ergänzt Jan Kutálek von CZ LOKO.
Über die Unternehmen
SafeLock, s r.o. - Das tschechische Unternehmen (gegründet 2017) liefert und installiert Alkohol-Wegfahrsperren für Straßen- und Schienenfahrzeuge; die Geräte haben sich in tschechischen Straßenbahnen und Bussen bereits auf Strecken über 30 Millionen Kilometer bewährt.
CZ LOKO, a.s. - Führender europäischer Hersteller und Modernisierer von dieselelektrischen Lokomotiven mit Sitz in Česká Třebová/Böhmisch Trübau. Die Triebwägen sind in mehr als zehn Ländern im Einsatz.
GX CORPFIN, a.s. - Ein tschechisches Unternehmen, das sich seit mehr als 20 Jahren mit der Herstellung, Montage und Wartung von elektronischen Geräten zur Überwachung der Position, des Kraftstoffverbrauchs und der Betriebsparameter von Schienenfahrzeugen befasst. In Tschechien und der Slowakei sind mehr als 1500 dieselelektrische Lokomotiven mit Überwachungssystemen von GX Corpfin im Einsatz.
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