Die tschechischen Haushalte werden von den Energieversorgern im wahrsten Sinne des Wortes - preislich gesehen - unter Strom gesetzt. Sie zahlten auch in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres gemessen an Kaufkraftstandards (KKS) am meisten für Strom in der gesamten Europäischen Union. Dies wurde vom EU-Statistikamt Eurostat ermittelt.
Atomkraftwerk Temelín
Bild: ČEZ
KKS ist der von Eurostat verwendete Fachbegriff für die gemeinsame Währung, in der die Aggregate der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen ausgedrückt werden, wenn sie mit Hilfe von KKP um Preisniveauunterschiede bereinigt werden. KKP kann somit als Wechselkurs der KKS gegenüber dem Euro interpretiert werden.
Strompreis in Tschechien überdurchschnittlich hoch
In der Tschechischen Republik lagen die Preise bei 41 KKS pro 100 Kilowattstunden, das ist der höchste Wert gefolgt von Zypern (35,70) und Deutschland (35,23). Vergleicht man den Preis etwa mit den Nachbarländern wie beispielweise Österreich (21,50) oder der Slowakei (22,12) zahlen die Tschechen fast doppelt so viel. Gegenüber Ungarn (15,45) ist es fast das Dreifache.
In 19 EU-Ländern sanken die Strompreise für Nicht-Haushalte, in Tschechien kam es zu einer Erhöhung von 11,8 Prozent
In 19 EU-Ländern sanken die Strompreise für Nicht-Haushalte, während in sechs Ländern im Vergleich zur zweiten Jahreshälfte 2023 ein Anstieg zu verzeichnen war. Deutliche Rückgänge gab es in Österreich (-18,8 %), Frankreich (-16,3 %) und Belgien (-16,1 %), hauptsächlich aufgrund gesunkener Energie- und Versorgungskosten, während Anstiege in Portugal (+14,7 %), Tschechien (+11,8 %) und Dänemark (+9,8 %) größtenteils auf steigende Netzkosten und den Abbau von Steuererleichterungen und Subventionen zurückzuführen waren.
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