Tschechische Dollarmillionäre wandeln sich laut einer Umfrage der J&T Bank immer mehr von Unternehmern zu Investoren. Die Mehrheit ihres Vermögens stammt aus Erträgen von Aktien, Private-Equity-Fonds oder Unternehmensanleihen. Diese Erkenntnis ergibt sich aus einer Umfrage der J&T Bank unter 277 Tschechen mit einem Kapital von mindestens 1 Million USD (24,2 Millionen Kronen). Schätzungen zufolge sind dies etwas über 30.000 Tschechen.
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Laut der Umfrage glauben die Dollar-Millionäre in der Tschechischen Republik an eine einigermaßen positive Entwicklung im nächsten Jahr, agieren aber aufgrund der aktuelle Wirtschaftslage eher vorsichtig. Dadurch verändert sich auch das Investitionsverhalten, da man sich bietenden Chancen nutzen sollte. Zurzeit sind beispielsweise Investitionen in die Energie- und Rüstungsindustrie beliebt.
Die tschechischen Dollarmillionäre setzen vermehrt auf Aktien. Ein Drittel von ihnen plant, das zu erwartende langsamere Wachstum der Aktienmärkte mit höheren Einsätzen auszugleichen. Investitionen in Private-Equity-Fonds werden in Bezug auf die Rendite von Jahr zu Jahr als attraktiver empfunden. Investitionen in Unternehmen sind nicht nur wegen ihrer Rendite attraktiv, sondern auch wegen der Möglichkeit, am Wachstum von Unternehmen teilzuhaben und gleichzeitig an der Seite erfolgreicher Geschäftsleute zu investieren.
Rund ein Drittel der tschechischen Dollarmillionäre erwartet eine Wertsteigerungen bei Bauland, 24 Prozent der Befragten bei Wohnimmobilien. Neben der Tschechischen Republik besitzen viele auch Immobilien im Mittelmeerraum, hauptsächlich in Italien, Spanien und Kroatien, und planen, weiterhin in dieser Region zu investieren.
Traditionelle konservative Instrumente wie Festgelder und Staatsanleihen werden von den tschechischen Dollarmillionären als zu wenig attraktiv angesehen. "Die anhaltende Zinssenkung der tschechischen Nationalbank verringert die Attraktivität von festverzinslichen Anlagen. Der Rückgang der Aufwertungserwartungen war daher logisch, insbesondere bei Festgeldern und Staatsanleihen", so Petr Sklenář, Chefökonom der J&T Bank.
Eine ähnliche Situation ist bei Unternehmensanleihen zu beobachten. "Unternehmensanleihen bleiben aufgrund der Kuponzahlungen, die bei tschechischen Emissionen bei sieben bis acht Prozent liegen, weiterhin attraktiv. Dies ermöglicht eine solide Rendite über mehrere Jahre hinweg. Die sinkenden Zinssätze verringern jedoch allmählich die Renditen von Neuemissionen, was Anleger, die eine langfristige Absicherung durch höhere Renditen suchen, abschrecken könnte", so Sklenář weiter.
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