Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) hat die Wachstumsaussichten für die tschechische Wirtschaft erneut herabgestuft. Ursache ist die Wirtschaftskrise in Deutschland. Die tschechische Wirtschaft erwartet im nächsten Jahr ein Wachstum von 2,2 Prozent, zwei Zehntelprozentpunkte weniger als noch im Februar prognostiziert wurde.
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Die tschechische Wirtschaft wuchs im vergangenen Jahr um 1,1 Prozent, ein Prozent mehr als im Jahre davor. Der Aufschwung im vergangenen Jahr wurde vor allem vom Konsum und den Exporten getragen, während sich ein Rückgang der Investitionen und ein Abbau der Lagerbestände negativ auswirkten. Im vergangenen Frühjahr prognostizierte die EBRD noch ein Wachstum von 2,5 Prozent für 2025. Im September stufte sie die Einschätzung auf 2,4 Prozent und im Februar dieses Jahres auf 1,9 Prozent zurück.
Deutsche Wirtschaftsprobleme verhindern höher Wachstumsraten
"Die tschechische Wirtschaft ist stark mit Deutschland verflochten, wobei sich sechzig Prozent der Exporte auf die Automobil-, Elektronik- und Metallbranche konzentrieren. Die wirtschaftlichen Auswirkungen der eskalierenden Handelsstreitigkeiten werden daher weitgehend, indirekt über Deutschland, Einfluss auf die tschechische Wirtschaft nehmen. Nicht so gravierend sind die direkten Exporte in die Vereinigten Staaten, die etwa zwei Prozent des BIP ausmachen. Die US-Zölle auf EU-Importe, könnten das Wachstum um 0,3 Prozentpunkte verringern", so die EBRD in ihrem aktualisierten Ausblick.
Wenn die Zölle auf EU-Autoimporte in die USA gelockert werden, könnte die tschechische Wirtschaft wieder ein stärkeres Wachstum aufweisen. Höhere Steuerausgaben in Deutschland und höhere Rüstungsausgaben in der gesamten EU könnten ebenfalls hilfreich sein, um die Aussichten zu verbessern, so der Bericht.
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